Privat-Geräte im Büro

Unternehmen schlampen bei der Sicherheit

28. August 2015, 9:29 Uhr | Elke von Rekowski
Viele Menschen nutzen heute ihre Privat-Geräte auch im Büro.
© blackday - Fotolia.com

Dass immer mehr Berufstätige ihre privaten Geräte auch beruflich nutzen, ist bekannt. Ihre Sicherheitsmaßnahmen stellen Unternehmen jedoch kaum darauf ein, zeigen die Ergebnisse einer aktuellen Studie.

Beim Thema BYOD (Bring your Own Device) und Sicherheit klafft in vielen Unternehmen eine große Lücke zwischen Theorie und Praxis. Zwar herrscht in 87 Prozent der Firmen die Ansicht, dass durch die Nutzung privater Geräte für die Arbeit die Aufrechterhaltung der Sicherheit zur größeren Herausforderung wird. Aber vielerorts wird dieser Herausforderung keine besonders hohe Priorität im Vergleich zu anderen Risikofaktoren eingeräumt. Das zeigen die Ergebnisse einer aktuellen Studie von F-Secure, für die 1.780 Fachkräfte in europäischen Unternehmen befragt worden sind.

Viele Unternehmen wissen demnach zwar um die Notwendigkeit zuverlässiger Sicherheit, sind aber gleichzeitig nicht in der Lage, auf diesen Bedarf mit entsprechenden Maßnahmen zu reagieren. 87 Prozent der Befragten finden, dass der BYOD-Trend die Sicherheit schwieriger gestaltet. Nur 36 Prozent hatten jedoch eine Mobile-Device Management-Lösung im Einsatz, um BYOD-Sicherheitsrisiken einfacher zu verwalten. Dieses Problem haben vor allem Unternehmen mit 25 bis 199 Mitarbeitern, die beim Schutz von BYOD-Flotten und mobilen Geräten in der Regel den größeren Unternehmen hinterherhinken.

Abwarten statt handeln in Frankreich

Auch in den verschiedenen Ländern haben die Studienautoren deutliche Unterschiede entdeckt. So gibt es offenbar in Frankreich noch eine Menge zu tun: Zwar finden fast alle Unternehmen, dass die Absicherung einer breiten Palette von Geräten und der Schutz vor eingehenden Cyberangriffen, die es auf Mitarbeiter- oder Kundendaten abgesehen haben, oberste Priorität hat. Dennoch haben nur 28 Prozent der Befragten in Frankreich eine Mobile-Device-Management-Lösung im Einsatz.

Auf der anderen Seite räumen die Befragten in Großbritannien der Absicherung einer breiten Palette von Geräten eine vergleichsweise geringe Bedeutung ein. Trotzdem nutzen 43 Prozent der britischen Befragten bereits eine Mobile-Device-Management-Lösung.

Die Studie hat auch weitere Unterschiede ermittelt. So haben 42 Prozent der deutschen Unternehmen eine mobile Sicherheitslösung im Einsatz, im Vergleich zu 40 Prozent der britischen und skandinavischen und nur 30 Prozent der französischen und polnischen Unternehmen. 43 Prozent der britischen Unternehmen setzen eine Mobile-Device Management-Lösung ein, im Vergleich zu 39 Prozent der polnischen, 37 Prozent der deutschen, 34 Prozent der nordischen – und nur 28 Prozent der französischen Unternehmen. Nicht zuletzt nutzen 58 Prozent der deutschen Unternehmen VPNs, im Vergleich zu 51 Prozent der britischen Unternehmen sowie 49 Prozent in den nordischen Staaten, 46 Prozent in Polen und nur 44 Prozent in Frankreich.


Jetzt kostenfreie Newsletter bestellen!

Matchmaker+