Die "weißen Flecken" müssen geschlossen werden. Der Breitbandausbau in Deutschland geht schneller, günstiger und effizienter.
Alle Bundesbürger sollen von einem breitbandigen Internetzugang profitieren können. Voraussetzungen dafür seien die richtigen Rahmenbedingungen. Das macht der Verband der Anbieter von Telekommunikations- und Mehrwertdiensten (VATM) in einem Schreiben an die Bundeskanzlerin Dr. Angela Merkel deutlich.
„Der Mitte Dezember gefasste Beschluss der Wirtschaftsministerkonferenz der Länder bietet eine gute Grundlage für schnelle Investitionen, einen konsequenten Breitbandausbau auch auf dem Land und Wettbewerb, von dem alle Bürger profitieren", fordert Gerd Eickers, Präsident des VATM. So sei die zügige Freigabe der Digitalen Dividende zur breitbandigen Versorgung ländlicher Gebiete ebenso essenziell wie deutlich günstigere Vorproduktpreise, damit schnell Investitionen in neue effiziente Infrastrukturen ausgelöst würden. Im Ergebnis könnten die Wettbewerbsunternehmen im deutschen Telekommunikationsmarkt das Problem der immer noch unversorgten Gebiete schneller, günstiger und effizienter lösen, indem sie etwa modernste Glasfaser und Funktechnologien verwendeten, so die Wettbewerber der Deutschen Telekom weiter.
Eickers: „In nur 12 bis 15 Monaten könnten flächendeckend Übertragungsraten von mindestens drei MBit/s geschaffen werden – und das bei weiterhin günstigen Preisen für die Endkunden. Wir rechnen mit Kosten von 1,5 Milliarden Euro im ersten Schritt für die Versorgung des ländlichen Raumes, die die Wettbewerber in den Ausbau investieren würden. Für einen Ausbau mit Glasfaser in ganz Deutschland benötigen wir mindestens noch einmal 40 Milliarden Euro in den nächsten zehn Jahren.
Dabei setzen wir auf die Innovations- und Investitionskraft aller Marktteilnehmer. Gerade angesichts der jetzigen Wirtschaftslage brauchen wir Rahmenbedingungen, die nicht ein Unternehmen bevorzugen, sondern Investitionsmöglichkeiten und neue Arbeitsplätze bei allen Unternehmen schaffen. Keinesfalls darf es neue Monopole geben, da rund die Hälfte der Bürger und Unternehmen in Deutschland auf die innovativen Leistungen der Wettbewerber gesetzt haben und ihr Ausschluss von schnelleren Netzen nicht das Ziel einer verantwortungsvollen Politik im Interesse der Verbraucher sein kann.“
Mit diesem Vorstoß kontert die VATM das Angebot des Telekom-Chefs Obermann, der Merkel angeboten hatte, Deutschland flächendeckend mit DSL zu versorgen. Die Telekom wollte für den Ausbau zwei Milliarden Euro zur Verfügung stellen, im Gegenzug aber ein höheres Nutzungsentgelt von der Konkurrenz verlangen. Eine Entscheidung könnte bereits am 5. Januar fallen, dann findet der Investitionsgipfel der Bundesregierung statt.