Der VATM, der Interessenverband der Wettbewerber der Deutschen Telekom (DTAG), kritisiert in einer aktuellen Pressemeldung die Haltung der DTAG zum Breitbandausbau.
Insbesondere die jetzt bekannt gewordene Entscheidung der DTAG gegen eine Entscheidung der Bundesnetzagentur in Bezug auf den Zugang zu Schaltverteilern zu klagen, missfällt dem VATM. Hintergrund: Erst im März hatte die Bundesnetzagentur die Deutsche Telekom dazu verpflichtet, den Wettbewerbern so genannte Schaltverteiler – einem neuen Zugangspunkt zum Hauptkabel zwischen Hauptverteiler und Kabelverzweiger – zur Verfügung zu stellen. Doch eben mit dem Verweis auf die anstehende gerichtliche Prüfung verweigere die Deutsche Telekom nun interessierten Unternehmen einen Vertragsabschluss.
„Damit gerät ein wichtiger Bestandteil der Breitbandinitiative in Gefahr“, glaubt der Präsident des VATM, Gerd Eickers. Die Regulierungsbehörde habe ihre Entscheidung im Frühjahr insbesondere damit begründet, dass mit diesen neuen Zugangspunkten zum Netz auf dem Land eine einfachere Erschließung bisher nicht oder nur unzureichend versorgter ländlicher Gebiete mit schnellen Internetanschlüssen ermöglicht werde. Die DTAG habe diese Entscheidung zunächst grundsätzlich begrüßt und sogar als wichtige Investitionsmöglichkeit für die Wettbewerber gelobt. „Eigentlich sind wir davon ausgegangen, dass wir – die Wettbewerber und die DTAG – in einem gemeinsamen Kraftakt die weißen Flecken in Deutschland schließen. Doch zurzeit scheint sich die DTAG beim Breitband auf dem Land in eine Art Verweigerungshaltung zu begeben, mit der sie – wie vor der letzten Bundestagswahl – Druck auf die Politik ausüben will“, bewertet VATM-Präsident Gerd Eickers die Vorgänge. „Die Verweigerung der DTAG, endlich die dringend benötigten Zugänge zu Schaltverteilern zu ermöglichen, verhindert aber gerade den vor allem von Bürgermeistern häufig bevorzugten Aufbau von Festnetzanschlüssen.“