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Kommentar: Unified-Communications

Geteilte Unternehmenskommunikation

Mathias Hein, freier Consultant in Neuburg an der Donau • 9.5.2014 • ca. 1:30 Min

Inhalt
  1. Vom unerfüllten UC-Traum
  2. Geteilte Unternehmenskommunikation

Die Unternehmenskommunikation ist in drei separate Teile aufgespaltet und diese lassen sich nur schwer in einer einzigen Architektur oder einem Client vereinen: Echtzeitkommunikation (Sprache, IM und manchmal auch Video), Messaging (E-Mail, SMS, Voicemail) und sozial Netzwerke. Microsoft ist in diesem Bereich durch Exchange, Lync und seiner Akquisition von Yammer gut aufgestellt. Cisco versucht sein Portfolio in diesem Bereich aufzubauen, aber verfügt nicht über entsprechende Kompetenzen in den Bereichen E-Mail oder soziale Netzwerke. Zu Beginn des Jahres brachte IBM unter dem Namen „Mail Next“ die nächste Generation der E-Mails auf den Markt. Hier wird Social-Business und E-Mail über ein einziges Interface bedient. Man könnte diese integrierten Funktionen getrost auch als Unified-Communications bezeichnen: UC ohne den unnützen Ballast der Echtzeitkommunikation. Mail-Next sortiert die Konversationen nach Kontakten. Ein Klick auf das Symbol eines Kontakts stellt alle Konversationen (via sozialer Medien und E-Mail) im Detail mit der betreffenden Person dar. Bleibt zu hoffen, dass die Mail-Next-Funktionen auch in das derzeitige Sametime Einzug halten werden.

Überraschenderweise führt Google im Bereich Unified-Communications - zumindest im Consumer-Markt – zu den führenden Unternehmen. Zu den Google-Services gehören die Zusammenarbeit an Dokumenten, Präsenz, IM (Chat), Sprach- und Video- (Hangouts) Kommunikation, Unified-Messaging (Mail und Google-Voice) und soziale Dienste (Google+). Durch die Integration von Google+ mit Google-Mail können E-Mails an die Kontakte übermittelt werden, ohne eine E-Mail-Adresse nutzen zu müssen. Google hat eine Chat-History in Google-Mail integriert, welche die Suche nach bestimmten Ereignissen erheblich erleichtert. Google-Voice-Mail-Nachrichten werden transkribiert und können somit auch durchsucht werden. Google ist demnach klarer Marktführer bei UC, aber hat natürlich keine Relevanz in den Unternehmen. Auch steht die Zukunft von Google+ noch in den Sternen.

Fazit

Die Unternehmenskommunikation verfügt inzwischen über ihre eigene Dynamik und die Lebensdauer von Produkten und Konzepten werden immer kürzer. Das Warten auf eine endgültige UC-Lösung war ein Fehler und hat die Begriffe verfälscht. Vielleicht müssen bestimmte Kommunikationswerkzeuge unabhängig voneinander und bestimmte Kommunikationsströme getrennt bleiben. Immer schnellere Entwicklungszyklen sorgen zudem dafür, dass wir so schnell kein „echtes“, alles integrierende, geschweige denn das "optimale" auf die individuellen Bedürfnisse angepasste UC-Produkt am Markt finden werden.

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