Zertifizierung von Datennetzen

23. Mai 2008, 0:00 Uhr | Willi Minnerup

Fortsetzung des Artikels von Teil 1

Klartext bei der Fehlersuche

Klartext bei der Fehlersuche

Auch mit einem Tester im Taschenformat lässt sich Gigabit-Ethernet gründlich durchleuchten. Die meisten Fehler in lokalen Vernetzungsanlagen sind elementar: Kurzschlüsse, Vertauschungen und Unterbrechungen. Darauf sind die beiden Netzwerkkabel-Tester KE6000 von Kurth Electronic spezialisiert. Sie ersetzen keinen teuren Link-Analysator, sind aber unverzichtbar bei den grundlegenden Funktionstests im spannungslosen LAN.

Der KE6000 verfügt zur Aktivierung über einen linksseitigen Schiebeschalter. Wird er betätigt, erscheint am unteren Rand des vierzeiligen Flüssigkristalldisplays das Wort „Master“. Jetzt kann mit dem Gerät schon geprüft werden, ob ein Patchkabel in Ordnung ist. Dazu wird ein RJ-45-Stecker des Kabels in die Buchse M (Master) und der andere in die Buchse L (Loop) gesteckt. Eventuelle Fehler werden in der dritten Zeile von oben angezeigt. Bei einwandfreiem Kabel sind im Display jetzt in den zwei oberen Zeilen zwei identische Ziffernreihen 1 bis 8 zu sehen. Bei ungeschirmten Kabel erscheint UTP in der vierten Zeile am unteren Displayrand (Unshielded Twisted Pair). Ist das Kabel geschirmt, wird dies durch FTP in der vierten Zeile und je eine Null an den Rechts-Außen-Positionen der Zeilen 1 und 2 angezeigt.

Aber was ist zu tun, wenn eine Strecke zum Beispiel zwischen Switch und Computer geprüft werden soll, bei der ja nicht der gleichzeitige Zugriff auf Anfang und Ende wie bei einem Patchkabel möglich ist? Nun kommt der zweite KE6000 im Kit ins Spiel. Er wird am entfernten Ende mit dem zu untersuchenden Kabel über den Eingang M verbunden und mit der Taste M (Mode) auf „Slave“ umgeschaltet. Am nahen Ende wird ebenfalls ein KE6000 angeschlossen (Buchse M), der als Master fungiert. Nun kommunizieren die beiden Geräte miteinander und signalisieren den Zustand des Twisted-Pair-Abschnitts über beide Displays.

Handliche Tester für die Installateure

Unipro GbE heißt der neue Tester von Trend Communications, mit dem Netzwerktechniker Ethernet-Installationen aller Klassen (LAN, Zugangsnetze, Metro- und Carrier-Netze) schnell, kostengünstig und wirkungsvoll auf Fehler hin untersuchen. Das handliche und nur 1 kg schwere Dual-Port-Gerät ist so leistungsfähig wie ein Labormessgerät, empfiehlt sich jedoch mit stoßfester Gummiummantelung, kontraststarkem Display und robustem Tastenfeld besonders für den Außendienst unter schwierigen Bedingungen. Ausgestattet mit je zwei optischen (SFP) und elektrischen RJ-45-Gigabit-Ethernet-Schnittstellen kann der Tester an jedem Punkt einer Netztopologie den Datenverkehr wahlweise passiv oder aktiv (intrusive) beobachten und analysieren. Das Leistungsspektrum umfasst die Funktionen eines Kabeltesters, das Messen von PoE-Kennwerten, einen konfigurierbaren Traffic-Generator, Filtern und Analysieren von Datenpaketen, BER- und RFC-2544-Test, IP-Ping und Trace-Route.

Die jeweils zweifach ausgeführten optischen und elektrischen Schnittstellen sind ausgelegt für eine Datenrate von 1 GBit/s, abwärtskompatibel für 100 MBit/s (optisch) oder 10/100 MBit/s (elektrisch). Je nach Bedarf ermöglichen die Schnittstellen die passive Überwachung des Verkehrs auf einem Ethernet-Link (Monitoring) – dabei werden Signale lediglich abgegriffen – oder die aktive Überwachung, die das Einschleifen des Testers in den Signalweg erfordert. In dieser Betriebsart (Through-Mode) setzt der Trend Unipro GbE zwei Schnittstellen gleichzeitig ein. Dies ermöglicht Überwachungsaufgaben selbst dort, wo kein Splitter vorhanden ist.

Der Standard IEEE 802.3af regelt die Spannungsversorgung von kleinen portablen Ethernet-Endgeräten per Netzwerk. IP-Telefone oder IP-Kameras lassen sich so direkt speisen – eigene Netzteile sind dazu nicht mehr erforderlich. Auch diese noch junge Technik kann der Neuzugang von Trend Communications auf Funktion prüfen. Dazu spürt das Gerät zuerst selbsttätig die Adern der TP-Verkabelung auf, die für den DC-Energietransport verwendet werden, und prüft dann, ob die Messwerte für Spannung und Strom den Vorgaben des IEEE-Standards entsprechen. Dazu kann der Tester wahlweise einen Link am fernen Ende abschließen oder aber er wird zur Messung in den Signalweg eingeschleift. Für die Beurteilung der Leistungsfähigkeit eines Ethernet-Links gemäß dem De-facto- Standard RFC 2544 hat der Tester eine auf Tastendruck startende Testsequenz für die Messgrößen Datendurchsatz, Latenzzeit, Rahmenverlustrate, Back-to-Back-Rahmen und Systemerholung.
Die Resultate werden gemäß RFC 2544 mit Pass/Fail bewertet angezeigt. Trend Unipro GbE erlaubt das Spiegeln von Testdaten am fernen Ende eines Links zurück zum Tester (Loop-Back) als bewährte Methode der Fehleranalyse.


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