Ab sofort ist Tech Data zwölf Stunden am Tag für die Partner da. Die Vertriebsmitarbeiter des Münchner Broadliners Tech Data sollen nun von acht Uhr morgens bis acht Uhr abends für die Partner telefonisch erreichbar sein. Mit der Ausweitung der Service-Zeiten reagiert der Distributor auf schwache Noten in Reseller-Befragungen, wie beispielsweise der CRN-Umfrage »Channeltracks«. Weitere Maßnahmen zur Steigerung der Kundenzufriedenheit sollen folgen, denn TD-Geschäftsführer Marcus Adä plant 2005 in punkto Popularität bei den Resellern weiter Boden gut zu machen.
»In den Channelumfragen wird der Wunsch nach besserer telefonischer Erreichbarkeit bei Tech Data immer wieder deutlich«, resümiert Tech Datas Vertriebschef Erik Walter. Tatsächlich erhält der Broadliner, beispielsweise in der CRN-Händlerbefragung CRN »Channeltracks«, bei der Bewertung der telefonischen Erreichbarkeit regelmäßig eher schwache Noten von den befragten Händlern. Das soll sich nun ändern: »Wir werden in diesem Jahr unsere Kundenleistungen deutlich ausweiten«, gibt Geschäftsführer Marcus Adä vor. Vor allem kleinere und mittelgroße Partner sollen von der Ausweitung der Betreuung auf die Tagesrandzeiten profitieren.
Dies ist nicht das erste Mal, dass der Distributor eine Charme-Offensive in Richtung SMB-Partner startet. Tech Data ist seit Adäs Antritt sichtlich bemüht, die Fehler der Vergangenheit wieder gut zu mache. So sollten etwa kleinere Bestellvolumen nur noch übers Web abgewickelt werden, sehr zum Unmut einiger Reseller. Doch nicht alle Vorbehalte vor allem kleinerer Reseller gegenüber Tech Data konnten ausgeräumt werden. Auch deshalb nicht, weil manche SMB-Maßnahmen, etwa die Leadgenerierung im Rahmen der Kampagne »Tech Select«, nicht sonderlich erfolgreich waren.
Nabelschau beendet Das liegt auch daran, dass der Grossist im vergangenen Jahr primär mit internen Prozessen, unter anderem einer Kosten- und Ressourcenanpassung, beschäftigt war. Doch jetzt erklärt das Unternehmen die Nabelschau für beendet. Künftig soll wieder angegriffen werden. »Wir wollen die Nummer eins werden«, formuliert Adä das ehrgeizige Ziel für 2005. Damit spielt Adä allerdings nicht auf den Umsatz an, danach ist Konkurrent Ingram Micro mit Abstand Marktführer in Deutschland, sondern hat vielmehr die Kundenzufriedenheit im Sinn.
Ab sofort können die Händler testen, ob Tech Datas Kundenservice-Offensive tatsächlich etwas taugt: »Wir hoffen, dass die Partner unser Angebot breit nutzen«, fordert Adä die Reseller auf. Den »Besetzt-Ton« werden sie laut TD nun auf jeden Fall deutlich seltener hören, denn durch eine Anpassung des Telefonsystems habe man die Zahl der Anrufer, die gar nicht erst durch kamen, halbieren können.