Systemhaus Bechtle legt gute Quartalszahlen vor ? Tochter PSB enttäuscht weiter

Bechtle hebt Gewinnprognose an

8. November 2004, 11:23 Uhr | Martin Fryba
Bechtle-CEO Ralf Klenk hat die Gewinnprognose nach oben geschraubt

Bechtle hebt Gewinnprognose an. Die Bechtle AG hat nach guten Zahlen zum dritten Quartal ihre Ertragsprognose für 2004 nach oben geschraubt. Bei mehr als einer Milliarde Euro Umsatz will das Systemhaus 35 Millionen erwirtschaften. Mit dem profitablen Wachstumskurs des Systemhauses können aber nicht alle zur Holding gehörenden Gesellschaften mithalten: Nach wie vor sinken die Umsätze der Tochter PSB dramatisch.

Bechtle hebt Gewinnprognose an

Bechtles Vorstandsvorsitzender Ralf Klenk hat die Gewinnprognose für das laufende Jahr nach oben korrigiert. Statt bisher 33 Millionen rechnet der CEO nun mit einem Ertrag vor Steuern von 35 Millionen Euro. Im vergangenen Jahr lag der Gewinn bei 27,2 Millionen Euro.

Im dritten Quartal 2004 weist Bechtle einen Umsatz von 259,1 Millionen Euro aus. Dank Akquisitionen liegt das Plus bei 29 Prozent. Bereinigt um Zukäufe liegt das Wachstum bei über 6 Prozent nach den ersten neun Monaten in diesem Jahr. Von Januar bis Ende September setzte das Systemhaus 751,2 Millionen Euro um. Das Ziel von mehr als 1 Milliarde Euro Jahresumsatz rückt somit in greifbare Nähe.

Auf den positiven Zwischenbericht reagiert die Börse heute Vormittag mit einem Plus von über 2 Prozent. Die im Tec-Dax gehandelten Bechtle-Aktien notieren bei über 15 Euro, nachdem die Papiere seit der Aufnahme in den Auswahlindex Mitte September bereits kräftig gestiegen waren.

PSB mit zweistelligem Umsatzminus

Allerdings kann Bechtle-Chef Ralf Klenk mit den guten Zahlen nicht uneingeschränkt zufrieden sein, denn nach wie vor laufen die Geschäfte der Tochter PSB schlecht. Die Hessen, vor knapp zwei Jahren von Bechtle übernommen, leiden unter erheblichen Umsatzeinbußen. Im dritten Quartal 2004 setzte PSB 23,4 Millionen Euro um, ein Minus von fast 20 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Trotz Kostensenkungen ging das Ergebnis vor Steuern in den ersten neun Monaten von 1,9 Millionen im Vorjahr auf 0,6 Millionen Euro zurück. PSB-Vorstand Gerhard Marz, der auch im Vorstand der Bechtle AG sitzt, hält an der im August nach unter korrigierten Jahresprognose fest. In 2004 soll PSB 95 Millionen Euro umsetzen und ein Vorsteuerergebnis von 1,2 Millionen erreichen.

Eine Reihe von Problemen ist bei der Bechtle-Tochter PSB nach wie vor ungelöst. Ein geplantes Squeeze-Out und damit die Einstellung der mit Kosten verbundenen Börsennotierung ist gescheitert. Zudem müssen bereits abgeschlossene Bilanzen korrigiert werden, da die Ex-Vorstände der PSB die Werthaltigkeit des Lagers zu hoch angesetzt hatten. Wie CRN von Brancheninsidern erfuhr, soll die Entlassung des nur wenige Tage amtierenden, ehemaligen Bechtle-Chefs Karl-Heinz Gosmann, der früher CEO bei der PSB AG gewesen war, in diesem Zusammenhang stehen.


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