»Bei neuen Technologien hat der IT-Handel die besseren Karten«. Unterhaltungselektronik wird auch auf der kommenden Cebit breiteren Raum einnehmen als in den Vorjahren. Thomas Nedder, General Manager Professional Graphics & Computer Storage Products beim japanischen Hersteller NEC, erläutert im Gespräch mit CRN-Redakteurin Dr. Michaela Wurm, welche CE-Produkte im Trend liegen und wie der IT-Handel davon profitieren kann.
CRN: Auf der kommenden Cebit wird Consumer Electronic eine wichtige Rolle spielen. Welche CE-Trends werden im Vordergrund stehen?
Nedder: Im Bereich CE sehen wir gute Chancen für unsere Home Cinema-Produkte. HD-Technologie wird in der zweiten Jahreshälfte und insbesondere zum Weihnachtsgeschäft 2005 stark nachgefragt werden. Da NEC mit seiner HD-Produktpalette gut aufgestellt ist, werden wir von diesem Trend profitieren. Wir versprechen uns von unserem Blue-Laser-Produkt HD-DVD weiteres Umsatzwachstum und Impulse für den Vertrieb von Plasma-Displays und Projektoren.
CRN: Konkurrierende Standards, wie beispielsweise bei HD-DVDs, sind derzeit ein großer Unsicherheitsfaktor bei CE-Produkten. Welche Auswirkungen hat das auf den Markt und was können Hersteller und Verbände dagegen tun?
Nedder: Bei LCD, Plasma und DLP handelt es sich um verschiedene Technologien, die jeweils ihre Vor- und Nachteile haben. Im Vordergrund steht für den Kunden aber die Frage, welche Geräte er für digitales TV und HD-DVD benötigt. Der Handel muss hier die Chance ergreifen, zu informieren und Pakete zu schnüren. Bei HD-DVD oder Blu-Ray ist der Kunde zu Recht verunsichert, da sich der Markt wahrscheinlich für eines der Systeme entscheiden muss. Hersteller und Verbände können aufklären, der Kunde wird dann letztlich die Entscheidung treffen.
CRN: Eröffnen die neuen Produkte und unterschiedlichen Standards dem Handel Chancen, sich durch Beratungskompetenz und Services gegen Flächenmärkte zu profilieren?
Nedder: Ja, gerade jetzt, da neue Technologien eingeführt werden. Wenn es später nur noch um den Preis geht, hat der Flächenmarkt wieder die Nase vorn.
CRN: CE-Produkte mit »IT inside« stellen den UE- und IT-Handel vor neue Herausforderungen. Werden solche Produkte künftig über den traditionellen UE-Channel vertrieben, oder kann sich der IT-Handel einen Teil des Geschäftes sichern?
Nedder: Solange die Produkte erklärungsbedürftig sind, hat der CE-Handel eine gute Basis. Das gilt auch für zukünftige »Multimedia Center«, welche sowohl IT- als auch CE-Features haben. Sollten die Produkte zum Standard werden, hat der IT-Handel durch seine schlankere Kostenstruktur Vorteile.