Ingram Micro ? der letzte Broadliner?

13. März 2005, 10:31 Uhr | Samba Schulte
Ingram-Chef Gerhard Schulz zu Besuch in der CRN-Cebit-Redaktion.

Ingram Micro ? der letzte Broadliner?. Bei seinem Besuch in der Gläsernen Redaktion fühlte sich Gerhard Schulz, Deutschland-Chef von Ingram Micro, sichtlich wohl und entspannt. Der Grund: Schulz sieht sein Unternehmen nicht nur aktuell in der klaren Marktführer-Position, sondern dem Wettbewerb sogar um einige Jahre voraus.

Ingram Micro ? der letzte Broadliner?

In punkto Umsatz, Breite der Händlerbasis oder Größe des Produktangebotes liegt Ingram Micro unter den deutschen Distributoren vorne. Liegt der Dornacher Distributor aber mittlerweile gar uneinholbar vor den Mitbewerbern Tech Data und Actebis Peacock? »Zumindest wird es schwer für unsere Konkurrenten in den nächsten Jahren aufzuholen«, glaubt Schulz. Immerhin habe der Distributor seine Prozesse rechtzeitig optimiert und könne so besonders kosteneffektiv arbeiten. Die beiden Broadline-Wettbewerber hingegen müssten laut Schulz in dieser Hinsicht noch nachsitzen. Beispielsweise stellt der Ingram-Chef fest, dass man in der Münchner Kistlerhofstraße (TD) wie auch in Soest (Actebis) das Produktportfolio reduziert habe. Da stellt sich die Frage: Sind Tech Data und Actebis Peacock noch »richtige Broadliner«? Gerhard Schulz hält dies für eine Frage der Perspektive, auf jeden Fall »biete Ingram den Händlern alles aus einer Hand« - und das sei mittlerweile ein Alleinstellungsmerkmal. Satt ist Schulz allerdings noch lange nicht: Er will den Marktanteil von derzeit rund 24 Prozent auf 30 Prozent erhöhen. Zum Beispiel über den Wachstumsbereich Consumer Electronics. Dort trifft er allerdings auf potente Gegner, denn bei der Eroberung des Home Entertainment Bereichs liegt Ingram keineswegs so klar vor seinen Wettbewerbern. Auch Tech Data und Actebis Peacock sind bei der Markterschließung sehr aktiv. Bei Tech Data beispielsweise bedeutet Home Entertainment eben nicht nur Retail-Vertrieb, sondern der Distributor versucht im Rahmen seiner »LivingIT«-Inititive gezielt Handelspartner für das Lösungsgeschäft, beispielsweise bei der Heimvernetzung zu rüsten. Auch Gerhard Schulz rechnet damit, dass in diesem Bereich Lösungsanbieter erfolgreich agieren werden. »Das kann allerdings noch ein wenig dauern«, schätzt der Ingram-Chef. Denndie Produkte müssten noch preiswerter werden und noch fehlen die nötigen Standards für den reibungslosen Datenaustausch.


Jetzt kostenfreie Newsletter bestellen!