Weiterer Rückschlag

Microsoft zeigt Itanium die kalte Schulter

11. November 2004, 11:09 Uhr |

Microsoft zeigt Itanium die kalte Schulter. Die für 2005 angekündigte Cluster Edition von Windows Server 2003 wird nicht, wie ursprünglich erwartet, Intels Flaggschiff-Prozessor Itanium 2 unterstützen. Damit muss diese CPU-Plattform einen weiteren Rückschlag hinnehmen auf dem Weg zur breiten Marktakzeptanz.

Microsoft zeigt Itanium die kalte Schulter

Nicht nur für Intel, auch insbesondere für Hewlett-Packard sollte Itanium die strategische Prozessor-Plattform für anspruchsvolle, unternehmenskritische Anwendungen werden. Zwar steigt die Zahl der Itanium-Systeme in der Liste der 500 schnellsten Supercomputer beständig, am breiten Support durch Software-Entwickler hapert es aber noch immer. Die Achillesferse des Itanium ist dabei seine fehlende Kompatibilität zu den x86-Prozessoren, sämtliche Applikationen müssen für Itanium neu geschrieben werden.

Ein weit verbreitetes und noch immer stark wachsendes Betriebssystem wie Microsofts Server-Plattform wäre der Türöffner zu einer großen Entwicklergemeinde. Doch der fehlende Support durch Microsoft verbannt Itanium-Systeme in »Nischen«. Nur in Spezialanwendungen wie dem High-Performance-Computing, wo typischerweise Cluster-Systeme unter Linux oder verschiedenen Unix-Derivaten zum Einsatz kommen, konnte sich der Itanium nenneswerte Marktanteile sichern. HP hatte sogar erst vor kurzem seine Workstation-Linie mit Itanium-CPUs abgekündigt.

Der Zugang zum kommerzielle interessanten Markt der Standard-Unternehmens-Software, etwa in den Bereichen ERP, CRM usw. bleibt vorläufig verschlossen. Microsoft ließ aber verlauten, dass derzeit nur die erste Release von »Windows Server 2003 Compute Cluster Edition« keine Unterstützung für Itanium bieten werde, über spätere Releases sei noch nicht entschieden.


Jetzt kostenfreie Newsletter bestellen!