Palm Source setzt auf Open Source

17. März 2005, 0:00 Uhr |

Palm Source setzt auf Open Source. Gegen die Konkurrenz von Symbian und Microsoft versucht Palm Source sein Betriebssystem verstärkt auf Handys und Smartphones unterzubringen. Mit Hilfe der kürzlich übernommenen China Mobile Soft soll demnächst auch das erste Handy mit einer Linux-Version von Palm OS auf den Markt kommen.

Palm Source setzt auf Open Source

Mit der Übernahme von China Mobile Soft (CMS), neuen Applikationen und vor allem mehr Endgeräten für die Palm-Betriebssysteme will sich Palm Source neu ausrichten. Die von Hardware-Hersteller Palm One abgespaltene Software-Sparte soll sich nach den Vorstellungen von CEO David Nagel vor allem stärker auf Handys und Smartphones ausrichten. Denn im Gegensatz zu Konkurrent Symbian gilt Palm OS auch nach der Einführung der neuen Bezeichnungen »Garnet« und »Cobalt« immer noch als Betriebssystem für Handhelds. Mit Software-Entwickler CMS kann Palm Source nicht nur seine weltweite Kunden- und Partnerbasis deutlich ausweiten, sondern auch Plattformen für eine weit größere Produktrange anbieten. Denn das Unternehmen aus Nanjing bestückt derzeit bereits mehr als 30 Telefonmodelle auf dem chinesischen Markt mit seiner Software. Nagel hat dabei nicht nur Einsteiger- und Mittelklassehandys ? reine »Voice Phones« und so genannte »Feature Phones« ? im Visier, sondern vor allem den wachsenden Markt der Smartphones. Dieses Segment wird derzeit noch von Konkurrent Symbian deutlich dominiert.

Aber auch Microsoft versucht mit wachsendem Erfolg sein Betriebssystem »Windows mobile« auf Smartphones zu platzieren. Nachdem Palm OS im vergangenen Jahr zeitweilig gegenüber den Konkurrenten an Boden verlor, scheint es jetzt wieder aufwärts zu gehen. Seit Jahresbeginn sind eine Reihe neuer Palm Powered Smartphones auf den Markt gekommen und weitere sollen bald folgen. So stellte der Hongkonger Hersteller Group Sense PDA Limited (GSPDA) auf der diesjährigen 3GSM World in Cannes das Smartphone »Xplore M68« vor, das als Betriebssystem Palm OS Garnet nutzt. Und der in den USA erfolgreiche »Treo 650« von Palm One wird nach der Cebit von E-Plus auch in Deutschland angeboten. Auf der Cebit präsentierte Palm Source jetzt zusammen mit ITM Technology das Hagenuk Smartphone »S 200« mit Palm OS, das ITM Technology ab April über seine Handelskanäle in Deutschland vertreiben wird.

Der Pinguin wird mobil

Um die Palm-Plattform für eine möglichst breite Range von Mobiltelefonen anzubieten, setzt Palm Source außerdem auf Linux. Auf der Cebit gab der Softwareentwickler jetzt den Beitritt zum »Consumer Electronics Linux Forum« (CELF) bekannt. Das 2003 von Matsushita, Sony, Hitachi, NEC, Philips, Samsung, Sharp und Toshiba gegründete Konsortium will die Weiterentwicklung von Linux als Open-Source-Plattform auch für Consumer Electronics vorantreiben. »Der Trend geht auch im mobilen Bereich sehr stark zu offenen Plattformen«, erklärt Nagel. Und weil die Open Source-Software sich zurzeit besonders in Asien durchsetzt, trifft es sich gut, dass der neue Partner CMS bereits eine fast fertige Linux-Version für Handys in der Schublade hat. Diese Entwicklung soll möglichst schnell in eine neue Version des Palm-Betriebssystems »Palm OS on top of Linux« einfließen, welche die beiden Palm-Produkte »Palm OS Garnet« und »Palm OS Cobalt« ergänzen soll. Erste Geräte mit Linux sollen noch in diesem Jahr auf den chinesischen Markt kommen. Ob und wann Geräte auch in Europa zu erwarten sind, konnte Nagel noch nicht beantworten.

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INFO

Palm Source
1240 Crossman Avenue, Sunnyvale
CA 94089-USA
Tel. 001 408 400-3000, Fax 001 408 400-1500
www.palmsource.com


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