PC-Ware kauft Berliner Systemhaus. Die Leipziger PC-Ware AG hat das Systemhaus BDL aus Berlin gekauft und wird es mit seiner dortigen Tochtergesellschaft Senas verschmelzen. Damit versprechen sich die Ostdeutschen bessere Einkaufskonditionen bei Herstellern sowie neue Kunden aus dem Öffentlichen Dienst.
Das auf Softwareverkauf spezialisierte Systemhaus PC-Ware weitet seinen Geschäftsbereich Hardwareverkauf und IT-Lösungen konsequent weiter aus. Die jüngste Übernahme: Die Berliner IT-Firma BDL Computer + Software Systemhaus GmbH. Ein Unternehmen mit rund 50 Mitarbeitern. Trotz des spürbaren Margendrucks habe die Firma seit 1990 einen Jahresumsatz von durchschnittlich 10 Millionen Euro erwirtschaftet. Zuletzt soll das Ergebnis vor Steuern rund 250.000 Euro betragen haben. Die BDL handelt mit Hard- und Software und hat sich auf Lösungen im LAN- und WAN-Bereich spezialisiert. Bevorzugte Software ist Lotus Notes und Microsoft Exchange. Services wie Consulting, Schulungen und Softwareentwicklungen werden ebenfalls angeboten. Zudem sind die Berliner Partner von ERP-Hersteller Sage KHK.
PC-Ware sichert sich mit dieser Übernahme einen über Jahre gewachsenen Kundenstamm, vor allem Auftraggeber aus dem Öffentlichen Dienst. Auf der Einkaufsseite versprechen sich die Leipziger Vorteile durch Volumenbündelung sowie entsprechend höhere Hersteller-Boni. Die neue Tochter BDL wird zu einem späteren Zeitpunkt in die Berliner Niederlassung der im vergangenen Jahr hinzu gekauften Systemhausgruppe Senas (CRN berichtete) integriert. PC-Ware, einer der größten europäischen Vertriebspartner von Microsoft, will mit Senas stärker ins Geschäft mit Hardware und IT-Lösungen einsteigen und diese Marke als zweites Standbein neben dem Softwaregeschäft etablieren. »Uns ist ein großer Schritt gelungen, die den größten ostdeutschen IT-Markt zu erschließen und zugleich den größten Kunden Berlins zu gewinnen, nämlich den Öffentlichen Dienst der Bundeshauptstadt«, hieß es dazu aus der Leipziger Firmenzentrale.
Über den Kaufpreis wurde Stillschweigen vereinbart, der Aufsichtsrat von PC-Ware muss der Übernahme noch zustimmen. Zuletzt scheiterte PC-Ware damit, den britischen Software-Reseller Softcat zu übernehmen. Der im August vergangenen Jahres angekündigte Kauf scheiterte wenige Monate später an überzogenen Preisvorstellungen der Briten (CRN berichtete).