Suns Kaufstrategie in der Kritik. Sun sorgte mit der Ankündigung, eventuell Novell zu übernehmen, für Wirbel. Finanzexperten sowie Partner des Konzerns kritisierern die Strategie. Jonathan Schwartz, der COO von Sun, rechtfertigt seine Äußerungen gegenüber CRN-USA.
Der Kauf des Software-Herstellers Novell und seiner Tochter Suse würde für Sun keinen Sinn ergeben - so das Urteil von Finanz- und Branchenexperten sowie von Systemhäusern. Jonathan Schwarz, COO und President und damit zweiter Mann hinter Scott McNealy, brachte den Stein ins Rollen, indem er in einem Interview mit dem "Wall Street Journal" die Übernahme von Novell als eine Option ins Spiel brachte.
Partner des Konzerns sehen dagegen in dieser Expansionsstrategie keinen Vorteil: "Für Sun sind nur einige Teile von Novell interessant - beispielsweise Ximian und Suse. Aber für diese beiden Firmen hätte Sun im vergangenen Jahr nur einige hundert Millionen Dollar zahlen müssen", betont Marc Maselli von Back Bay Technologies, einem Partner aus Boston, gegenüber CRN-USA. Einige Branchenexperten vermuten, dass die Äußerungen von Schwartz eher als Provokation denn als strategische Überlegung zu verstehen seien.
CRN-USA fragte bei Schwartz nach, wie denn seine Äußerungen gemeint seien. Der COO verwies auf seinen Kommentar auf der Sun-Website unter blogs.sun.com/roller/page/jonathan/20040801: IBM befände sich in einer zunehmenden Konkurrenzsituation zu Red Hat, weil der Linux-Distributor sein Portfolio um einen Java Application Server ergänzt hätte, der mit der Websphere-Software von Big Blue konkurriere. Mit dem Kauf von Novell, respektive Suse, würden die Probleme von IBM noch größer.