Musk bittet iPhone-Nutzer zur Kasse

Twitter wälzt App-Store-Gebühren auf Apple-Nutzer ab

13. Dezember 2022, 8:57 Uhr | Lars Bube
© Tada Images - AdobeStock

Bei der Wiedereinführung des „Twitter Blue“-Abos lässt Elon Musk den Streit mit Apple weiter eskalieren und verlangt von dessen Nutzern fast 40 Prozent mehr für den Zugang zum Premium-Dienst. Damit werden die Kunden für Apples Provisionsmodell abgestraft.

Twitters Premium-Abo „Twitter Blue“, das unter anderem die Verifizierung des Accounts mit dem entsprechenden blauen Haken im Profil enthält, ist zurück und sorgt umgehend für neuen Ärger. Und der dürfte vom neuen Twitter-Chef Elon Musk absichtlich entfacht werden. Denn während das erweiterte Konto für die meisten Nutzer weiterhin 8 US-Dollar monatlich kostet, werden dafür über Apples App Store 11 Dollar fällig. Viele Twitter-User mit Apple-Geräten bezahlen somit fast 40 Prozent mehr für Twitter Blue. Zwar gibt Twitter selbst offiziell keine Erklärung zu dieser Preisdifferenz ab, allerdings lässt sich der Grund leicht aus mehreren Tweets des neuen Eigentümers Elon Musk ablesen, die er in den letzten Tagen abgesetzt hat. Darin beschwerte sich der streitbare Milliardär immer wieder über die aus seiner Sicht viel zu hohen Provisionen, die Apple den Anbietern in seinem App Store abknüpft.

„Wusstet ihr, dass Apple eine Steuer von 30 Prozent auf alles erhebt, was ihr im App Store kauft?“, gab sich Musk etwa ganz aufklärerisch. Zwar lässt sich über die angemessene Höhe sicherlich trefflich streiten, die Aufteilungen und Höhe der Provisionen sind allerdings alles andere als ein Geheiminis und längst öffentlich bekannt. 2021 hatte Apple die Staffelungen nach einigen Querelen so angepasst, sodass kleinere Unternehmen bis 1 Million Dollar Jahresumsatz nur 15 Prozent abführen müssen. Zudem wurden zuletzt auf politischen und juristischen Druck hin auch einige Teile des Abo-Systems geöffnet. Vielen Kritikern geht all das jedoch noch lange nicht weit genug. Das sieht offensichtlich auch Elon Musk so, seit er durch die Twitter-Übernahme selbst davon betroffen ist, während das Unternehmen nicht zuletzt durch sein Eingreifen mit zunehmenden finanziellen Turbulenzen zu kämpfen hat. Deshalb holt er sich die Gebühren für Apple über die höheren Preise nun direkt von dessen Nutzern zurück.

Eigentlich hatten Apple-Chef Tim Cook und Musk ihren Streit, in dem es zumindest laut Musk auch um eine drohende Auslistung von Twitter aus dem App-Store und gestrichene Werbebudgets von Apple ging, erst vor einigen Tagen nach einem persönlichen Gespräch für beendet erklärt. Die Preisanpassung lässt allerdings darauf schließen, dass hier weiterhin einiges Konfliktpotenzial vorhanden ist, mit dem der Tesla-Chef nur allzu gerne zündelt.

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