Verweltlicht

10. März 2005, 0:00 Uhr |

Verweltlicht. So, so, mag sich da mancher gedacht haben: »Wenn es für HP nicht mehr reicht, kann ich also immer noch zur Weltbank gehen«, als er die Spekulationen um die Kandidatur der kürzlich geschassten HP-Chefin Carly Fiorina als Chefin der Weltbank in der Tagespresse las.

Verweltlicht

Soweit die allgemein bekannten Tatsachen. CRN konnte in intensiver Recherche aber auch diesmal bislang unbekannte Hintergründe aufdecken. So hat die ehemalige HP-Chefin nicht nur beste Chancen, da sie die einzige Frau unter den Kandidaten sei, wie die New York Times weiß, sondern sie ist schon so gut wie gewählt. Überzeugt haben vor allem ihre innovativen Ideen: In einem ersten Schritt wird die Fusion der Weltbank mit der Europäischen Zentralbank angestrebt. Als Beleg dafür, dass Fiorina diese Aufgabe zuzutrauen ist, gilt der HP-Compaq-Merger. Der allseits beliebte Euro bleibt nach den vorliegenden Plänen zwar als Währung erhalten, heißt dann aber »Weuro« und ist nur noch die Hälfte wert.

Andere Aufgaben sollen ähnlich fortschrittlich bewältigt werden. So ist etwa vorgesehen, den Hunger in der Welt durch das Versenden von leeren Konservendosen in die unterentwickelten Regionen zu besiegen: Vor Ort können die Notleidenden dann Dosenfüllungen nachkaufen, wobei allerdings auch darauf geachtet werden soll, dass nur »Original-Weltbank-Mampf« (OWM) in die Dosen kommt. Lokale Refiller sollen durch Stichproben der jeweiligen Milizen aus dem Geschäft gedrängt werden. Und auch für die Industrienationen hat Fiorina bereits einiges auf der Pfanne: Mit der »Adaptive Money«-Strategie soll Geld überall dort druckbar sein, wo es gerade gebraucht wird. Bahnhöfe, Ladengeschäfte, Strandkioske ? alle werden mit so genannten »Money-Printern« ausgestattet, eine weltweit eindeutige Seriennummer schützt vor Fälschungen.

Sogar »Money at home« ist in Vorbereitung, so dass sich vergnügungssüchtige Teenager und Shopping-wütige Hausfrauen ihr Geld per Onlineshop im Internet nach Hause bestellen können. Den Shop betreibt vermutlich ein westfälischer Großhändler, die Auslieferung übernimmt Otto, da man sozusagen ja direkt an der Quelle sitzt.


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