Umsatzverluste in allen Geschäftsbereichen

Lenovo weiter in der Krise

7. November 2016, 11:41 Uhr | Daniel Dubsky
© Lenovo

Lenovo hat weiter mit sinkenden Umsätzen zu kämpfen. In allen drei Geschäftsbereichen gingen die Einnahmen zurück. Eine neue Sales-Struktur, ein stärkeres Channel-Engagement und drei neue Top-Manager sollen nun die Wende bringen.

Lenovo hat das vergangene Quartal mit einem Umsatzrückgang von acht Prozent auf 11,2 Milliarden Dollar abgeschlossen. In keinem der drei Geschäftsbereiche lief es wirklich rund. Sowohl die PC- und Tablet-Sparte als auch die Data Center Group büßten acht Prozent ein und kamen auf einen Umsatz von 7,8 beziehungsweise 1,1 Milliarden Dollar. Immerhin darf sich der Hersteller damit trösten, den kriselnden PC-Markt bereits das 14. Quartal in Folge anzuführen und seinen Marktanteil sogar ausgebaut zu haben.

Neben PC- und Rechenzentrumsgeschäft steckt auch das Smartphone-Business, zwei Jahre nachdem man Motorola übernommen hat, weiter in der Krise und schreibt einen operativen Verlust von 156 Millionen Dollar. Das immerhin sind weniger als im Vorjahresquartal. Zudem sind dem Hersteller zufolge die Absatzzahlen um 40 Prozent gestiegen – ein kleiner Lichtblick.

Für den gesamten Konzern steht unter dem Strich ein Gewinn von 157 Millionen Dollar, nachdem man vor einem Jahr nach größeren Abschreibungen im Mobilbereich noch in den roten Zahlen war. Allerdings brauchte es im zurückliegenden Dreimonatszeitraum einen Grundstücks- und Immobilienverkauf, um den Hersteller in die Gewinnzone zu heben.

Die Wende sollen nun ein stärkeres Channel-Engagement, Investitionen in Trainings und eine Überarbeitung der Sales-Struktur bringen. Darüber hinaus versucht Lenovo, neue Partnerschaften in der Industrie aufzubauen, um neue Geschäftsbereiche zu erschließen. Zudem wurde das Top-Management verstärkt. Der im Frühjahr bei Intel abgewanderte Kirk Skaugen übernimmt die Data Center Group, deren bisheriger Chef Gerry Smith als neuer COO der PC and Smart Devices Business Group helfen soll. Mit Laura Quatela gibt es einen neuen Chief Legal Officer – sie arbeitete schon für Alcatel-Lucent und mehr als 15 Jahre für Eastman Kodak – und mit dem von Microsoft Research Asia kommenden Yong Rui einen neuen CTO.


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