Durch den Verkauf seiner Netzwerksparte rückt Avaya wieder das TK-Geschäft in den Mittelpunkt – und beschäftigt sich gleichzeitig mit neuen Themen wie künstlicher Intelligenz und Virtual Reality.
Avaya konzentriert sich wieder stärker auf sein Kerngeschäft mit Lösungen für Business-Kommunikation. Der Hersteller steht seit Januar wegen einer hohen Schuldenlast nach amerikanischem Recht unter Gläubigerschutz nach Chapter 11. Im Rahmen einer Restrukturierung plant er nun unter anderem, seine Netzwerksparte zu verkaufen, um frisches Geld in die Kassen zu spülen. Bereits im März hat der Netzwerkspezialist Extreme Networks rund 100 Millionen Dollar für den Bereich geboten. Nun haben weitere Interessenten die Möglichkeit, Gebote abzugeben. Am Ende des Verfahrens kann Avaya entscheiden, ob und wem der Zuschlag gegeben wird.
Mit seiner Netzwerksparte plant Avaya, einen noch relativ jungen Geschäftsbereich wieder abzustoßen. Erst 2009 hatte sich der amerikanische Hersteller durch die Übernahme des Netzwerkgeschäfts von Nortel Zugang zum Markt für Networking Equipment gekauft. Komplett aus dem Segment zurückziehen möchte sich Avaya durch den Schritt nach eigenem Bekunden allerdings nicht. Über eine Partnerschaft, etwa eine Lizenzvereinbarung mit dem Bieterunternehmen, will der Kommunikationsspezialist auch weiter Netzwerkprodukte anbieten. »Ziel ist es, dass sich für Kunden und Partner nichts verändert«, sagt Wolfhart Krischke, Geschäftsleiter der Avaya Deutschland GmbH.
Durch den Verkauf der Netzwerksparte fokussiert sich Avaya künftig dennoch wieder stärker auf seine Kernkompetenzen mit Contact-Center-Lösungen, die der Hersteller unter dem Oberbegriff »Customer Engagement« zusammenfasst, und mit Unified Communications, dem »Team Engagement«-Portfolio. »Der Kommunikationsbereich ist die traditionelle Kernkompetenz von Avaya«, erklärt Krischke im CRN-Gespräch.