BenQ RD320U im Test

Liebling der Softwareentwickler

2. Mai 2025, 7:00 Uhr | Autor: Manuel Masiero / Redaktion: Diana Künstler
© BenQ

Monitore decken viele Einsatzgebiete ab und helfen zum Beispiel Fotografen bei der Bildbearbeitung oder machen Spiele durch niedrige Schaltzeiten schnell. Spezielle Bildschirme für Programmierer gab es bislang nicht. Diese Lücke hat BenQ nun mit dem RD320U geschlossen.

Mit seiner RD-Serie bietet der BenQ laut eigener Aussage die weltweit ersten Monitore an, die für die Bedürfnisse von Programmierern maßgeschneidert sind. Dazu sind die Displays mit einer Reihe von Funktionen ausgestattet, die die Belastung der Augen niedrig und die Konzentration beim Arbeiten hoch halten sollen. Mit dem RD240Q, RD280U und dem RD320U umfasst die RD-Serie drei Monitore in Größen von 24,1, 28,2 und 31,5 Zoll. Wir testen den 31,5 Zoll großen RD320U, der eine 4K-Auflösung bietet und im Online-Handel für rund 720 Euro erhältlich ist.

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Ermüdungsfreies Arbeiten steht im Fokus

BenQ RD320U, Vor- und Nacheile kompakt
© connect professional

Im Prinzip kann man mit jedem Monitor programmieren. Wie lange das gutgeht, ist eine andere Frage. Eine zu grelle Darstellung, ein niedriger Kontrast, viele Lichtreflexionen auf der Oberfläche des Bildschirms oder eine starre Monitorhalterung sind alles Ergonomie-Mängel, die dem Bedienkomfort abträglich sind und die schöpferische Leistung sehr schnell sinken lassen können.

Im Gegensatz dazu verspricht der RD320U ein Wohlfühl-Programm für Coder, um deren Arbeit so komfortabel wie möglich zu machen. Neben einer flexibel verstellbaren Monitorstütze samt Pivot-Funktion setzt das 4K-Display dazu auf eine Mischung aus Hardware-Features und Farbeinstellungen. Highlights sind ein spezieller Nachtmodus, zwei Programmier-Farbmodi, ein LED-Ring auf der Bildschirm-Rückseite sowie das reflexionsarme IPS-Display.

Hier geht's zur Tabelle mit den Detailinformationen:

Tabelle BenQ RD320U: Leistungsumfang und Bewertung

Komfortfunktionen auch für Nachteulen

BenQ RD320U
Mit einem schnellen Druck auf den Coding-Hotkey in der Mitte der Funktionsleiste kann man sofort mit dem Programmieren beginnen.
© BenQ

Da Programmierer viele Stunden vor dem Display verbringen und sich die Arbeitszeit dabei auch gerne mal freiwillig oder notgedrungen in die Nacht verlagern kann, sollte ein passender Monitor einen Blaulichtfilter bieten sowie über einen Helligkeitssensor verfügen, um die Panel-Leuchtstärke automatisch dem Umgebungslicht anzupassen. Beides bringt auch der RD320U mit und regelt seine Bildschirmhelligkeit dazu über die „Brightness Intelligence Gen2“-Technologie (B.I. Gen2) von BenQ.

Aktiviert man im Bildschirmmenü den „Nachtstundenschutz“, kommt eine weitere Ergonomie-Funktion dazu. Der Nachtstundenschutz erweitert B.I. Gen2 um einen Lichtfilter. Der optimiert die Darstellung für dunkle Räume, indem er die Leuchtstärke des IPS-Panels besonders stark dimmt. Im Testlabor probieren wir das aus, indem wir den RD320U bei völliger Dunkelheit werkeln lassen und damit sehr schlechte Lichtverhältnisse simulieren. Bei aktivierter Nachtstundenschutz-Funktion lassen sich die Inhalte dann trotzdem immer noch mühelos erkennen und sind gleichzeitig auch angenehm beleuchtet. Entfernt man sich vom Monitor, greift optional der Anwesenheitssensor des BenQ und dunkelt dann automatisch das Display ab, um Strom zu sparen.

Der Nachtstundenschutz lässt sich mit jedem der neun Farbmodi des RD320U nutzen. Zwei davon, „Coding - Dunkles Thema“ und „Coding - Helles Thema“, richten sich direkt an Programmierer. Sie verwenden ein dunkles respektive helles Design und zielen darauf ab, Zahlen und Buchstaben besonders gut leserlich darzustellen. Mit der für Windows und macOS verfügbaren BenQ-Software „Display Pilot 2“, die zur Konfiguration der Monitor-Einstellungen dient, kann man die neun Farbmodi auch beliebigen Anwendungen zuweisen. Über die vorne mittig im Rahmen des Monitors integrierte Schnellzugriffsleiste schalten Benutzer direkt zwischen den Coding-Farbmodi um und kommen dort auch zum Nachtstundenschutz sowie zum „Moon Halo“.

LED-Beleuchtung Moon Halo

BenQ RD320U
© BenQ

Monitore mit LED-Beleuchtung sind im Gaming-Bereich allgegenwärtig, bei Business-Monitoren höchst ungewöhnlich. Das hindert BenQ nicht daran, den RD320U genau damit auszurüsten, denn auch dabei dreht sich wieder alles um das Thema Ergonomie. Auf der Gehäuse-Rückseite sitzt mit dem Moon Halo ein kreisrundes LED-Band, das seine Farbtemperatur und Helligkeit automatisch dem Umgebungslicht und der Bildschirmhelligkeit anpassen kann. Damit leuchtet es den Arbeitsplatz gleichmäßiger aus, was auch bei Tageslicht einen Beitrag dazu leistet, um die Augen zu schonen. Soll anstelle der Programmierumgebung beispielsweise mal ein Film auf dem RD320U laufen, sorgt der Moon Halo dann ebenfalls für eine stimmungsvolle Beleuchtung. Neben jeweils mehreren Stufen für Farbtemperatur und Helligkeit stehen für den LED-Ring eine 360°- sowie eine 270°-Beleuchtungsoption zur Auswahl.

4K-Display ohne störende Reflexionen

Mit seinem 3840 x 2160 Pixel auflösenden IPS-Display fügt der RD320U dem Ergonomie-Mosaik ein weiteres Bausteinchen hinzu. Der bis zu 451 cd/m² helle 60-Hz-Bildschirm verwendet eine spezielle Panel-Beschichtung, die die Lichtreflexionen auf ein Minimum reduzieren soll. Im Test lässt der BenQ entsprechende Taten folgen, denn das IPS-Display lässt sich auch bei heller Zimmerbeleuchtung nahezu keine Spiegelungen entlocken und produziert damit wesentlich weniger Blendeffekte als ein Standard-Bildschirm. Das verbindet der BenQ mit einer bestechenden Bildqualität. Im Werkszustand erreicht er eine sehr gute Farb- und Graustufendarstellung, deckt den DCI-P3-Farbraum zu 93 Prozent ab (sRGB 99,1 %) und liegt im sRGB-Farbmodus mit einem Delta-E-Wert von 1,2 so deutlich im Idealbereich (Delta-E < 3), dass sich sogar Grafik-Monitore davon eine Scheibe abschneiden könnten. Das Kontrastverhältnis liegt mit 2140:1 etwa doppelt so hoch wie bei einem Standard-IPS-Panel und verhilft dem BenQ zu einer sehr kräftigen Farbdarstellung.

BenQ RD280U
Die BenQ Programmiermonitore bieten zahlreiche Anschlussmöglichkeiten, darunter USB Typ-C für All-in-One-Konnektivität, die Multitasking-Anforderungen erfüllt.
© BenQ

Mit DisplayPort 1.4, 2x HDMI 2.0 und einem USB-C-Port, der eine Ladeleistung bis zu 90 Watt bereitstellen kann, bringt der BenQ alle wichtigen Anschlüsse mit und bietet darüber hinaus einen KVM-Switch, einen USB-Hub mit 10 Gb/s schnellem USB 3.2 Gen.2 sowie eine PiP/PbP-Ansicht für zwei Bildsignale. Kommt der Input des PCs oder Laptops über DisplayPort oder USB-C, lassen sich bis zu drei weitere Monitore am BenQ anschließen. Das Bildsignal wird dann über den zweiten MST-fähigen USB-C-Port weitergereicht. Verwendet man den RD320U in seiner nativen 4K-Auflösung mit 60 Hz, kann er beispielsweise ein zweites Display ebenfalls in 4K ansteuern, dann aber nur noch mit 30 Hz.

Vertrieb und Serviceleistungen

BenQ verkauft den RD320 über alle Vertriebskanäle einschließlich seines Webshops, im Online-Handel sowie über die Distributoren API und Ingram. Für Wiederverkäufer lassen sich Projektkonditionen aushandeln. Endkunden erhalten eine 2-jährige Garantie auf den Monitor, bei dem im Schadensfall ein Bring-in-Service greift, und können sich bei Fragen an die Hotline-Nummer +49 (0) 208 40942-91 wenden. Mit Ausnahme von Projekten, bei denen die Ware direkt mit bis zu fünf Jahren Garantie verkauft werden kann, bietet BenQ keine Garantieerweiterung für den RD320U an.

Fazit

BenQ RD320U, Testsiegel Mai 2025
© connect professional

Der RD320U ist nicht nur auf dem Papier ein Monitor für Programmierer. Viele sinnvolle Ergonomie-Funktionen wie die speziellen Farbmodi tragen in Summe tatsächlich dazu bei, die Augen bei langen Coding-Sitzungen zu schützen. Von Features wie der kreisförmigen LED-Beleuchtung und dem kontraststarken und sehr reflexionsarmen 4K-Display profitieren darüber hinaus alle Anwender, die möglichst lange konzentriert und dabei gleichzeitig entspannt am Monitor arbeiten wollen. BenQ bewirbt seinen recht teuren Business-Monitor in erster Linie für dessen klare Darstellung. Was dabei unter den Tisch fällt ist die exzellente Abstimmung des IPS-Panels, das in puncto Farbtreue sogar manchen Grafikmonitor schlägt. Eine noch höhere Gesamtwertung verhindern letztlich nur die aus Endkundensicht minimalen Serviceleistungen, denn mehr als zwei Jahre Garantie gibt es nicht und im Problemfall muss man den Monitor selbst zur Reparatur einsenden.

Gesamturteil: 85 Punkte (sehr gut)

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