Acht von Zehn der Befragten hatten eine Versicherung gegen Ransomware. Weltweit liegt die Quote hier nur wenig höher bei 83 Prozent, zeigt jedoch einen deutlichen Anstieg im öffentlichen Sektor gegenüber dem Vorjahr. Für 90 Prozent der Befragten hat sich der Versicherungsprozess in den letzten zwölf Monaten stark verändert: Weniger Anbieter, höhere Qualifizierungslevel, komplexere Policen, längere Abläufe und höhere Kosten stehen an der Tagesordnung.
Diese Veränderungen hängen eng mit dem starken Anstieg der Ransomware-Attacken zusammen, die den größten Anteil an Ansprüchen bei einer Cyberversicherung ausmacht. In den letzten Jahren sind die Lösegelder und damit die Auszahlungen in die Höhe geschossen. Das Ergebnis dieser Entwicklung ist, dass einige Versicherungsanbieter den Markt verlassen haben, weil er für sie schlichtweg zu unrentabel geworden ist. Das hat auch die Marktbedingungen verändert und die Anbieter können ihre Kunden selektiver aussuchen.
Bis zu welcher Höhe die Cyberversicherung zahlt, ist unterschiedlich. Staatliche und lokale Behörden gaben aber eine Auszahlungsquote von 95 Prozent an (branchenübergreifend sind es 98 Prozent). Jedoch deckte die Versicherung in dieser Branche in nur 44 Prozent die Sanierungskosten, die niedrigste Quote aller Sektoren. Der Branchendurchschnitt beträgt immerhin 77 Prozent.
Es gelte eben auch zu bedenken, so Sophos, dass eine Cyberversicherung nicht alles abdeckt. Die Investitionen in modernere Technik und Dienste, die zukünftige Angriffe verhindern, liegen bei den Organisationen selbst. Und so haben 96 Prozent der staatlichen und lokalen Behörden, die über eine Cyberversicherung verfügen, ihre Cyberabwehr (und damit auch ihre Versichertenposition) verändert. 63 Prozent implementierten neue Technik und Services, 56 Prozent verstärkten Mitarbeiterschulungen und jeder Zweite (51 Prozent) hat sein Verhalten den neuen Bedingungen angepasst.
Sophos beauftragte das Marktforschungsunternehmen Vanson Bourne mit der Durchführung einer unabhängigen, herstellerunabhängigen Umfrage unter 5.600 IT-Fachleuten in 31 Ländern, darunter 199 aus staatlichen und lokalen Behörden. Die Umfrage wurde im Januar und Februar 2022 durchgeführt.