Die Netplans Systemhausgruppe ist der erste deutsche Kaspersky-Partner, der die im vergangenen Jahr mit dem neuen Partnerprogramm eingeführte »Industrial Cybersecurity«-Spezialisierung des Herstellers erworben hat. Mit ihr will Kaspersky seine Partner auf die besonderen Anforderungen der Industriewelt vorbereiten, dazu kommt ein – teilweise speziell angepasstes – Lösungsset für Industriekunden. Dieses umfasst neben verschiedenen Services wie Security-Assessments, Incident Response und Threat Intelligence auch »Kaspersky Industrial Cybersecurity for Networks« und »Kaspersky Industrial Cybersecurity for Nodes«. Ersteres ist ein passives Monitoring für den Netzwerk-Traffic, letzteres ein Endpoint-Schutz für die Kontroll- und Steuersysteme – derzeit nur für Windows-basierte, doch eine Linux-Version ist geplant. Der Endpoint-Schutz besteht unter anderem aus Applikations- und Gerätekontrolle und Integritätschecks, die Manipulationen der Produktion verhindern sollen. Auch eine Malware-Erkennung lässt sich zuschalten – wird aber bei einem Malware-Fund nicht aktiv, indem sie das Schadprogramm löscht oder blockiert, schließlich darf nicht in den Produktionsprozess eingegriffen werden. Es wird lediglich eine Warnmeldung abgesetzt. »Was dann passiert, ist Sache des Betreibers«, betont Kaspersky-Experte Brandt und umreißt damit auch eine wichtige Aufgabe für Partner.
Die müssen mit ihren Kunden klären, was bei einem Sicherheitsvorfall geschehen soll und wie eine Bedrohung möglichst auf anderen Wegen gestoppt werden kann. »Man muss das Thema ganzheitlich betrachten«, sagt Müller von Netplans, »auch organisatorische Maßnahmen und eine Dokumentation gehören zur Lösung.« Die besteht zudem nicht nur aus den Produkten eines Herstellers, sondern schließt in der Regel verschiedenste Komponenten ein, darunter Industrie-Firewalls, IAM- und PAM-Systeme, Network Access Control, Authentifizierungslösungen und SIEM-Systeme. »Das Thema ist komplex und betrifft viele Bereiche – da gibt es nicht die eine Lösung«, so Müller.