Filesharing-Abmahnungen

Achtung: Betrüger-Spam vom falschen Rechtsanwalt

25. März 2011, 15:35 Uhr |

Nicht zum ersten Mal versuchen Betrüger Kasse zu machen, indem sie vorgeblich von einem Anwalt stammenden Mails versenden. Diesmal geht es um illegale Musik-Downloads in Peer-to-Peer-Netzen.

Die Angeschriebenen sollen 100 Euro mit UKASH oder einer Paysafecard bezahlen, damit ein angebliches Ermittlungsverfahren eingestellt würde.

Wie schon im Oktober 2010 werden zurzeit Spam-artige Mails verschickt, in denen eine "Rechtsanwaltskanzlei O. Kaltbrenner" angibt im Namen von Sony Entertainment illegale Musik-Downloads zu verfolgen. Alle Mails, die mit einem Betreff wie "Ermittlungsverfahren gegen Sie" versandt werden, enthalten das gleiche Aktenzeichen, die gleiche IP-Adresse eines Kölner Providers sowie die gleiche Zahl angeblich "Illegal heruntergeladene musikalische Stucke (mp3)" und "Illegal hochgeladene musikalische Stucke (mp3)".

Die Angeschriebenen sollen 100 Euro zahlen, damit das Verfahren bei der "Sta Stuttgart" eingestellt würde. Dazu sollen sie einen "UKASH Voucher" oder eine Paysafecard erwerben und den Code auf der Website des vermeintlichen Anwalts eingeben. Nachdem die Mails der erste Welle eine Kurz-URL enthielten, die vom Anbieter TinyURL bald gesperrt wurde, ist in der nächsten Spam-Welle eine längliche URL eines russischen Servers angegeben. Dort ist eine nur auf den ersten Blick plausible Anwalts-Website zu finden.

Bereits beim Lesen des Mail-Textes muss auffallen, dass er in stark fehlerhaftem Deutsch verfasst ist und in keiner Weise einem anwaltlichen Schreiben entspricht. Auf der Website setzt sich dies nicht nur fort, es wird auch plötzlich die Firma Videorama (statt Sony) als Mandant der (nicht existierenden) Anwaltskanzlei genannt. Der Text stammt offenbar noch aus der Betrugskampagne im letzten Oktober.

Wer eine solche Mail erhält, sollte sie schlicht ignorieren und auf keinen Fall Zahlungen leisten. Echte Abmahnungen von echten Anwälten kommen immer noch als Brief mit der Post. Diese Mails hingegen stammen von Betrügern. Sie kommen von IP-Adressen, die in diversen Ländern (etwa Italien, Rumänien, Südkorea) angesiedelt sind. Das spricht für einen Spam-Versand über ein Botnetz.


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