Spam-Epidemie bleibt das Problem Nummer eins

Auch 2008 keine Besserung beim Mail-Müll in Sicht

29. Februar 2008, 13:41 Uhr |

Die Spam-Versender haben 2007 ihre Aktivitäten noch einmal intensiviert: Den Auswertungen des Messaging-Experten Retarus zufolge ist das Spam-Volumen im Jahr 2007 um rund 165 Prozent angestiegen. Die Ergebnisse beruhen auf einer Analyse mehrerer Millionen an Geschäftskunden adressierter E-Mails, die Retarus täglich in seinen Rechenzentren filtert.

Während Mediziner angesichts der europaweit steigenden Zahl von Influenza-Erkrankungen mit einer Grippewelle kämpfen, sind die IT-Verantwortlichen mit einer nicht enden wollenden Spam-Epidemie konfrontiert. So nahm im vergangenen Jahr das Volumen der Spam-Mails um 165 Prozent zu. Die Zahl der "guten Mails" stieg nur geringfügig im einstelligen Bereich. Betrug der Anteil der Spam-Mails 2006 noch 91,3 Prozent (8,7 Prozent Nutznachrichten), so waren es 2007 bereits 95,4 Prozent (4,6 Prozent Nutznachrichten).

Zu Jahresbeginn hat sich die Lage nicht gebessert, eher im Gegenteil. Denn je besser die Verfahren werden, um unerwünschte Nachrichten aus dem gesamten Mail-Aufkommen herauszufiltern, desto größer werden die Anstrengungen und damit auch die Datenmengen, mit denen die Spammer die E-Mail-Systeme überfluten.

Im gesamten Januar 2008 ist der Spam-Anteil auf 96,7 Prozent angestiegen (nur 3,3 Prozent waren erwünschte E-Mails). Dabei "feuerten" die Spam-Versender an den beiden letzten Wochenenden im Januar (am 19./20. und am 26./27. Januar) aus allen Rohren. Der Spam-Anteil betrug jeweils mehr als 99 Prozent. Ein Trend, der sich übrigens für das gesamte vergangene Jahr gefestigt hat: An jedem Wochenende ist der Anteil an unerwünschter elektronischer Post jeweils auf über 99 Prozent angestiegen, was sich unter anderem auf unzureichend geschützte, missbrauchte Privat-PCs zurückführen lässt. Retarus hat weiterhin ermittelt, dass über 70 Prozent der Nachrichten keinen gültigen Empfänger haben. Es wird weltweit eine riesige Menge an nutzlosem Traffic produziert, der Datenleitungen und Mailserver verstopft. Anti-Spam-Dienstleister wie Retarus filtern diese Nachrichten aus, bevor sie den Kunden beziehungsweise dessen Infrastruktur erreichen.

Galten lange Zeit die USA und China als die führenden Spamming-Nationen, hat sich das Bild 2007 deutlich gewandelt. Die USA behaupten mit einem Anteil von 14 Prozent weiterhin den unrühmlichen Spitzenplatz. Auf Rang zwei folgt Russland (neun Prozent), und Deutschland hat es im vergangenen Jahr mit einem Anteil von ebenfalls neun Prozent immerhin auf den dritten Rang geschafft. Auf die ersten drei Länder entfällt somit rund ein Drittel des gesamten Spam-Aufkommens.

Die Spam-Herkunft in Deutschland 2007 nach einzelnen Ländern auf einen Blick:

1. USA: 13,8 Prozent

2. Russland: 9,2 Prozent

3. Deutschland: 8,8 Prozent

4. Türkei: 6,3 Prozent

5. Großbritannien: 5,7 Prozent

6. Südkorea: 5,2 Prozent

7. Polen: 4,1 Prozent

8. China: 4,0 Prozent

9. Brasilien: 3,8 Prozent

10. Spanien: 3,3 Prozent

Diese Werte ermittelte Retarus in seinen Rechenzentren. Die RMX Managed E-Mail-Services verarbeiten nach Angaben des Dienstleisters dort täglich Millionen elektronischer Nachrichten. Zum Schutz der Kunden setzt Retarus verschiedene selbst entwickelte Anti-Spam-Techniken sowie eine Kombination aus mehreren Anti-Viren-Lösungen ein und leitet nur tatsächlich erwünschte Nachrichten an die Empfänger weiter. Interessenten können weitere Details (Spam-Aufkommen und Anteil nützlicher E-Mails) für einzelne Tage sowie die Durchschnittswerte für die letzten 36 Monate unter
www.retarus.de einsehen.

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LANline/jos


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