Unter den vielen Übernahmen, die der Distributor Avnet in Europa vorgenommen hat, war die des VAD-Wettbewerbers Magirus vielleicht die größte und folgenreichste. Deutschland-Chef Roman Rudolf stellt die neue Struktur des Unternehmens nach der Integration vor.
Der US-amerikanische Distributionskonzern Avnet hat in den Zeiten der Konsolidierung in der Value-Distributionsszene zahlreiche Übernahmen getätigt. In Europa, und insbesondere in Deutschland, stellte die Integration des VAD-Wettbewerbers Magirus sicherlich die größte Herausforderung dar. Die Übernahme des Stuttgarter Distributors erfolgte eigentlich in zwei Schritten: Bereits im Jahr 2007 erwarb Avnet von Magirus das komplette Enterprise-Geschäft der Hersteller IBM und Hewlett-Packard und integrierte diese in die eigenen Einheiten. Magirus konzentrierte sich in Folge auf Data Center-, Storage- und Virtualisierungslösungen und bringt nun unter anderem Partnerschaften mit Cisco, EMC und VMWare in die VAD-Fusion ein. Im Oktober dieses Jahres, nur wenige Monate nach Ankündigung des Kaufs der Firma, hat Avnet schließlich die Integration der Magirus-Einheiten fast vollständig abgeschlossen. Angesichts der Größenordnung der Übernahme eine beeindruckende Leistung: Avnet verleibte sich ein Unternehmen mit Präsenz in elf Märkten Europas und des Nahen Ostens ein, das mit cirka 400 Mitarbeitern über 4.500 Fachhändler, Systemintegratoren und IT-Service-Provider betreute. Im Kalenderjahr 2011 erzielte Magirus einen Umsatz von ungefähr 530 Millionen US-Dollar. Die Übernahme brachte nicht nur neue Hersteller ins Avnet-Sortiment, sondern auch das Sahnestück der Magirus AG: Eine erfahrene und gut aufgestellte Service-Mannschaft, die nun ebenfalls in die VAD-Sparte Avnet Technology Solutions integriert wurde. Der Deutschlandchef des Distributors, Roman Rudolf, beschreibt gegenüber Computer Reseller News die Vorteile der Fusion: » Das Magirus-Team und -Portfolio bilden eine hervorragende Ergänzung zu unseren aktuellen Geschäftstätigkeiten. Wir wollen das lösungsorientierte Geschäft weiter vorantreiben, was durch die komplementären Produktlinien der beiden Unternehmen ermöglicht wird. Kunden als auch Lieferanten werden von der kombinierten Expertise beider Organisationen in Zukunft profitieren.«