Sophos zufolge mehren sich die Fälle, in denen Cyberkriminelle auf Babyphones und Webcams in Kinderzimmern zugreifen. Teilweise kommt es zu geradezu absurden Vorfällen, wenn Unbekannte nachts Kinder via Babyphone anbrüllen, um sie zu wecken.
Babyphones und Webcams in den Zimmern von Neugeborenen und Kleinkindern sind nichts ungewöhnliches, viele Eltern nutzen sie, um den Nachwuchs zu überwachen. Allerdings sind auch diese Geräte nicht gegen Angriffe von Hackern gefeit, wie Sophos aktuell warnt. In den USA seien bereits mehrere Fälle bekannt geworden, in denen sie von Unbekannten gehackt wurden. »Es ist zu befürchten, dass die Dunkelziffer enorm hoch ist, denn nur selten fällt der Missbrauch überhaupt auf«, gibt Sascha Pfeiffer, Principal Security Engineer bei Sophos, zu bedenken.
Dass alle Geräusche, Gespräche und womöglich sogar Videos aus dem Kinderzimmer an Unbekannte übertragen werden, dürfte für Eltern der Alptraum schlechthin sein. Dabei machen sie es den Angreifern oft auch einfach, wenn die Werkseinstellungen nicht geändert und die Default-Zugangsdaten beibehalten werden. Der Zugang sei dann kinderleicht, sagt Pfeiffer, zumal sich über Suchmaschinen wie Shodan schnell öffentlich zugängliche Webcams aufspüren lassen. Allerdings weist der Sicherheitsexperte darauf hin, dass es mit neuen, starken Zugangsdaten allein nicht getan ist. Eltern sollten auch das Remote Management ihres Routers ausschalten sowie dessen Konfiguration und das WLAN ausreichend schützen.
Sophos zufolge veröffentlichten Hacker im vergangenen November auf einer russischen Website unzählige Videos von geschäftlich und privat genutzten Überwachungskameras, darunter auch von vielen Babyphones. Meist bleiben die Einbrüche in die Privatsphäre aber unentdeckt, nur selten fallen die Eindringlinge auf, etwa wenn Eltern beobachten, dass die Kamera ihren Bewegungen folgt. Oder in den beiden Fällen, in denen Unbekannte nachts aus dem Babyphone brüllten, um die Kinder zu wecken.