Thomas Gross von Clavister im CRN-Interview

»Bei Industrie 4.0 prallen zwei Welten aufeinander«

3. Dezember 2015, 8:46 Uhr | Daniel Dubsky
Thomas Gross, Channel Account Manager bei Clavister
© Clavister

Im Gespräch mit CRN erklärt Thomas Gross, Channel Account Manager bei Clavister, warum IT-Sicherheitslösungen von der Stange nicht reichen, um Produktionsanlagen abzusichern, und welche Chancen und Herausforderungen Industrie 4.0 für kleine Systemhäuser bereithält.

CRN: Herr Gross, wie weit ist die deutsche Industrie Ihrer Meinung nach schon mit Industrie 4.0?

Thomas Gross: Meiner Meinung nach befindet sich die deutsche Industrie in der Beschäftigung mit dieser Thematik noch ganz am Anfang. Das liegt vor allem daran, dass sich Industrie 4.0 auf unzählige Bereiche und Branchen anwenden lässt. Es fehlen ein konkreter Maßnahmenkatalog und ausgereifte Konzepte.

CRN: Aus welchen Gründen setzen Unternehmen auf Industrie 4.0 und wer treibt die Einführung innerhalb der Unternehmen in der Regel voran?

Gross: Hauptantreiber könnten die internen Produktionsleiter sein, da sie stets nach innovativen, langfristig erfolgreichen Produktionsmechanismen streben. Damit meine ich neben einer schnelleren Produktionsstraße natürlich auch Kostenersparnisse. Und damit dürfte dem Produktionsleiter auch die Unterstützung des Geschäftsführers sicher sein.

CRN: Welche Sicherheitsrisiken gehen mit Industrie 4.0 einher?

Gross: Industrie 4.0 oder das Internet der Dinge bieten enorme Möglichkeiten im Bereich der Business-Kommunikation und -Vernetzung. Genau hier liegt jedoch auch das große Angriffspotenzial für Cyberattacken. Die Vielzahl unterschiedlicher IT-Geräte und Maschinen im Firmennetzwerk sind allesamt ein potenzielles Ziel für Hacker & Co.

CRN: Lassen sich die aus der IT bekannten Sicherheitskonzepte einfach auf Industrieanlagen übertragen?

Gross: Teilweise ist das möglich, aber nicht mit IT-Sicherheitslösungen von der Stange. Die Security-Konzepte müssen individuell auf das Unternehmen zugeschnitten sein und die verschiedenen Protokolle, Formate und Anschlüsse der Industrieanlagen einheitlich abdecken.


  1. »Bei Industrie 4.0 prallen zwei Welten aufeinander«
  2. »Alle Angriffswege dichtzumachen kann schnell zur Mammutaufgabe werden«

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