Markenpiraterie auf dem Vormarsch

Brandjacking-Index: Internet-Kriminelle feiern lukratives Jahr 2008

8. März 2009, 23:57 Uhr |

Laut dem aktuellen Brandjacking-Index, einer regelmäßigen Studie von Mark-Monitor zum Markenmissbrauch im Internet, hat die Schädigung führender Marken im abgelaufenen Jahr weiter zugenommen. Die Studie zeigt zudem, dass 80 Prozent der Internet-Seiten, auf denen bereits 2007 Markenmissbrauch stattfand, auch heute noch aktiv sind. Mark-Monitor erwartet, dass 2009 die Angriffe sowohl hinsichtlich ihrer internationalen Ausdehnung als auch in ihrer Komplexität weiter zunehmen werden. Die Konsequenz: Markeninhaber müssen entschiedener gegen Internet-Kriminelle vorgehen.

Cybersquatting war 2008 mit einem Zuwachs von 18 Prozent bereits zum zweiten Mal das Mittel der
Wahl im Online-Betrug. Bei dieser Methode des Markenmissbrauchs werden Domain-Namen registriert,
die einen Markennamen, einen Slogan oder ein Handelszeichen enthalten, an dem der Registrant keine
Rechte hat. Gesamt ist der Markenmissbrauch in allen Branchen gestiegen, so auch in der
Bekleidungs-, High Tech- und Medienindustrie. Zudem weiteten die Phisher ihre Ziele aus: 444
Unternehmen wurden erstmals Opfer indem ihre (Marken-)Namen für die Durchführung von
Phishing-Angriffen eingesetzt wurden.

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Der Brandjacking-Index-2008 "The Year in Review" beantwortet die Frage, wie sich die
Online-Bedrohungen für Unternehmensmarken über die vier Quartale 2008 entwickelt haben. Er
analysiert Trends und zeigt auf, wie die international bekanntesten Marken missbraucht werden und
in welchen Branchen die größten Schäden entstehen. Die Studie untersucht die Entwicklungen
verschiedener Missbrauchsarten von Cybersquatting, False Association,
Pay-per-Click-(PPC)-Missbrauch und Phishing bis hin zu anstößigen Inhalten und Graumärkten.

Die Ergebnisse im Überblick: Cybersquatting war mit einem Jahresplus von 18 Prozent und 440.584
Fällen in Q4 im zweiten Jahr in Folge die häufigste Form des Markenmissbrauchs. Dabei werden die so
genannten "Brandjacker" immer professioneller und nutzen zum Beispiel Best Practices zur
Suchmaschinenoptimierung, um die Nutzer auf illegale oder unauthorisierte Seiten umzuleiten. Mit
86.837 beziehungsweise 33.614 Fällen rangieren False Association und Pay-Per-Click-Missbrauch auf
den Plätzen 2 und 3. Die Brandjacker setzen zunehmend auf "Blended Abuse", also die Kombination von
Cybersquatting und weitere Missbrauchsarten.

Auch E-Commerce-Vorfälle (+ 46 Prozent mit Jahreshoch von 24.589 in Q3) und der Missbrauch durch
Verlinkung auf anstößige Inhalte (+ 21 Prozent) stiegen im Gesamtjahr 2008

In der Branchenbetrachtung stiegen die Missbräuche in der Bekleidungsindustrie um 28 Prozent,
die in der Automobilindustrie um 21 Prozent. Die Hochtechnologie verzeichnete ein Plus von 21
Prozent, die Nahrungsmittelindustrie von 17 Prozent. Am stärksten betroffen ist die Medienindustrie
(Jahresplus von 11 Prozent, 43.832 Missbrauchsfälle in Q4).

Nach Ländern rangiert Deutschland mit neun Prozent auf Platz 2 der führenden "Gastgeber" von
Brandjacking-Websites. Platz 1 geht weiterhin an die USA (68 Prozent), Großbritannien und Kanada
(je 4 Prozent) teilen sich den 3. Platz. 36 Prozent aller Phishing-Seiten wurden in den USA
gehostet, je sechs Prozent in Russland, Südkorea und Frankreich und vier Prozent in
Deutschland.

Phisher konzentrieren sich auf neue vertikale Märkte und arbeiten fokussierter. 444
Organisationen wurden im Gesamtjahr 2008 erstmals Opfer von Phishing-Angriffen. Die größte
Phishing-Zunahme (+ 135 Prozent) entfiel 2008 auf "andere Branchen", das heißt Branchen, die nicht
zu den klassischen Zielen wie Auktionsseiten, Einzelhandel/Dienstleistungen, Bezahl-Services oder
sonstige Finanzdienstleister zählen. Vom dritten auf das vierte Quartal 2008 stieg die Gesamtzahl
der Phishing-Vorfälle um acht Prozent, was einem Plus von sieben Prozent entspricht, vergleicht man
Q4 2007 mit Q4 2008.

Die Phishing-Angriffe auf Bezahl-Services nahmen im zweiten Halbjahr 2008 um 122 Prozent zu;
Angriffe gegen sonstige Finanzdienstleister um 51 Prozent. Mark-Monitor führt diese Ergebnisse auf
die aktuelle Finanzkrise zurück. Aufgrund der Nutzung verbesserter Methoden und Techniken ist
Phishing für Finanzinstitutionen weiterhin die Top-Bedrohung ihrer Marken. Phishing-Angriffe auf
Einzelhandels-/Dienstleistungsmarken sowie Auktionsseiten nahmen im zweiten Halbjahr 2008 dagegen
ab: Einzelhandels-/Dienstleistungsmarken – 83 Prozent , Auktionsseiten – 67 Prozent.

LANline/jos


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