Für rund 830 Millionen Dollar übernimmt Cisco Systems die IT-Sicherheitsfirma Ironport. Damit verschafft sich Cisco den Zugang zum Marktsegment E-Mail-Security-Appliances.
Bald mit Cisco-Label: die E-Mail-Security-Appliances von Ironport wie die C300.
Ironport, inklusive aller Mitarbeiter, soll in die »Security Technology Group« von Cisco eingegliedert werden. Den Kaufpreis in Höhe von 830 Millionen Dollar entrichtet Cisco teils in Aktien, teils in bar.
Dank dieses Schachzuges kann Cisco nun Sicherheitsprodukte anbieten, die nicht nur die Netzwerkebene abdecken, also den Zugang zum Netz regeln, Stichwort »Network Admission Control« (NAC). Nun erstreckt sich die »Reichweite« der Produktpalette bis hinauf auf die Applikationsebene.
Keine Angaben machten Cisco und Ironport zur künftigen Produktstrategie. Ironport bietet derzeit zwei Typen von Security-Appliances: für das Filtern von E-Mails (Ironport-C- und X-Serie) sowie das Absichern von Web-Zugriffen (Ironport-S-Serie). Hinzu kommen zwei Geräte für das Management der Geräte und Sicherheits-Policies (M-Serie).
Vorstellbar ist nach Ansicht von Fachleuten, dass Cisco eigene Technologien mit denen von Ironport kombiniert. So könnten die Ironport-Web-Appliances um Ciscos Intrusion-Prevention-Technik erweitert werden.
Damit stünde dem Anwender ein System zur Verfügung, das einen umfassenden Schutz gegen Malware und Angriffe bietet. Dies entspräche dem derzeitigen Trend in Unternehmen, die IT-Sicherheitsinfrastruktur zu konsolidieren und statt mehrerer Appliances möglichst nur ein System zu installieren.
Die Übernahme von Ironport durch Cisco dürfte vor allem Firmen wie Barracuda Networks und Proofpoint Kopfschmerzen bereiten. Beide wurden 2002 gegründet und haben sich im Bereich E-Mail-Sicherheitssysteme etabliert. Auch Secure Computing zählt mit seinen »Ironmail«- und »Webwasher«-Systemen zu den führenden Anbietern im Markt E-Mail- und Content-Security.