Bitdefender E-Threat Top 10: Adware und Java-Infektoren dominieren Malware Ranking im Juli

Crack-Trojaner neuer Malware-Spitzenreiter

17. August 2011, 9:17 Uhr | LANline/pf

Die Malware Top 10 in Deutschland, basierend auf der Analyse von Virenschutzexperte Bitdefender, hat sich in den vergangenen Monaten deutlich verändert. Zwar halten sich demnach hartnäckig einige alte Bekannte wie Conficker oder Autorun.INF im Juli-Ranking der angriffslustigsten Schädlinge, die Mehrheit der Plätze belegen jedoch digitale Angreifer, die Ende 2010 noch nicht gelistet waren.

Der erst im Januar eingestiegene E-Threat Trojan.Crack.I belegt mittlerweile Platz eins der Bitdefender Top 10 mit einer Infektionsrate von 8,82 Prozent. Dieser Schädling generiert gefälschte Registrationsschlüssel, wodurch er die Nutzung von Security-Software auf Shareware-Basis verhindert. Darüber hinaus greift Trojan.Crack.I Informationen von anderen installierten Applikationen auf dem verseuchten Rechner ab, wie zum Beispiel Bezeichnung, Version, Registrierungsnummern etc. Dazu richtet er einen Backdoor-Zugang ein, der Hackern den Fernzugriff auf den kompromittierten Rechner ermöglicht.

Seit seinem Neueinstieg im Februar klettert Exploit.CVE-2010-1885.C laut Bitdefender kontinuierlich nach oben. Im Juli belegt er Position zwei mit 4,71 Prozent. Dieser E-Threat nutzt eine Schwachstelle im HCP-Protokoll aus, das eigentlich für die Übertragung von Hilfedateien im Web verwendet wird. Mittels der Sicherheitslücke lädt der Exploit weitere Schadcodes auf das System.

Hartnäckig unter den ersten zehn der gefährlichsten E-Threats halte sich seit nunmehr fast zwei Jahren Win32.Worm.Downadup.Gen (alias Conficker) mit einer Infektionsrate von 4,05 Prozent. Dieser Wurm hindert den Besitzer eines verseuchten Rechners daran, auf Windows-Update-Web-Seiten oder die Homepages von Virenschutzherstellern zuzugreifen, um die lokale Security-Software zu aktualisieren. Mittlerweile versucht er sogar, gefälschte Antivirensoftware selbstständig herunterzuladen.

Leider sehr erfolgreich, so die Virenexperten, agieren weiterhin die Adware-Schädlinge. Platz vier belegt Gen:Variant.Adware.HotBar.1 mit 2,39 Prozent Infektionsrate. Diese verseuchte Applikation öffnet Werbung als Pop-up oder neues Browser-Fenster. Zwei weitere Adware-Trojaner positionieren sich auf den Rängen fünf und sieben: Dropped:Adware.Yabector.B (2,25 Prozent) sowie Adware.Yabector.B (1,96 Prozent). Ersterer späht sensible Daten des Nutzers aus sowie Informationen zu dessen Kaufverhalten. Sein „Kollege” leitet den PC-Nutzer beim Besuch eines Online-Shops zunächst auf eine Werbeseite und anschließend zu einem Online-Shop weiter.

Die Autorun-Schädlinge Worm.Autorun.VHG (2,02 Prozent) und Trojan.AutorunINF.Gen (1,93) sind im Juli auf den Plätzen sechs und acht gelistet. Das Geschwisterpaar verseucht Wechseldatenträger und verbreitet sich via Autorun-Funktion auf zahlreichen fremden Rechnern. Im monatlichen Bitdefender-Report bleiben die beiden Malware-Programme Dauergäste, was zeige, dass sich die Anwender immer noch unzureichend vor ihnen schützen, indem sie zum Beispiel die Inhalte ihrer Wechseldatenträger nicht kontrollieren. Als weitere Schutzmaßnahme empfehle sich das Ausschalten der Autorun-Funktion.

Die letzten beiden Top-10-Plätze belegen zwei Schädlinge, die quasi zusammenarbeiten. Java.Trojan.Downloader.OpenConnection.Al. (1,85 Prozent) ist ein bösartiges Java-Applet, das Dateien herunterlädt und sie am Rechner ausführt. Zur Umgehung der Java-Sandbox nutzt es den auf Rang 10 gelisteten CVE-2010-0840-Exploit (1,45 Prozent).

Weitere Informationen finden sich unter http://www.bitdefender.de/">www.bitdefender.de.


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