Sicherheitstrends
Das sind die neuen Taktiken der Cybergangster
Cyerkriminelle werden immer effizienter: Statt groß angelegter Spam-Wellen werden dank ausgefeilter Taktiken gezielte Angriffe immer lukrativer. Auch die Methoden der Suchmaschinen-Optimierung werden in diesem Jahr als Angriffsmethode genutzt.
Gezielte Angriffe aus dem Internet - etwa durch manipulierte Websites oder Malware in Dateianhängen - werden in diesem Jahr zur akute Gefahr. Aktionen, die ausgewählte Nutzer gezielt attackieren, sorgen für wesentlich weniger Aufsehen als große Spam-Wellen oder umfangreiche Denial of Service (DoS)-Offensiven. Für Cybergangster sind sie allerdings wesentlich aufwändiger, da intensive Recherche notwendig ist, um erfolgreich zu sein. Deswegen waren solche Angriffe bislang eher selten. Das könnte sich nach Ansicht der Experten von MessageLabs Intelligence, der Analyseabteilung von Symantec Hosted Services, aber 2011 ändern: Sie erwarten, dass solche Übergriffe dank ausgefeilterer Taktiken der Kriminellen häufiger werden.
So gehen die Sicherheitsprofis zum Beispiel davon aus, dass Untergrundnetzwerke sich die Recherchearbeit leichter machen werden. Passende Ziele und deren Präferenzen dürften künftig automatisch von speziellen Programmen ermittelt werden. Cyberkriminelle könnten auf diesem Weg einfacher und schneller große Mengen an Daten über potentielle Angriffsopfer - etwa ausgeübte Sportarten, musikalische Vorlieben oder besondere Hobbys - zu erheben. Daraus lassen sich wirkungsvollere Köder in größerer Zahl als bisher erstellen.
Bekannte Methoden aus dem Suchmaschinen-Marketing werden nach Ansicht der Spezialisten 2011 ebenfalls als Angriffstaktiken genutzt: Bei der Search Engine Optimization (SEO) etwa werden Websites dahingehend optimiert, dass sie möglichst weit oben in den Ergebnislisten der bekannten Suchmaschinen auftauchen.
Cybergangster gehen diesen Weg bereits, um mit Malware präparierte Internetseiten möglichst unter den ersten Treffern zu positionieren. Dadurch steigt die Wahrscheinlichkeit, dass sie angeklickt werden. Diese Strategie lässt sich noch erweitern: Mittels permanenter Überwachung verschiedener Kanäle, wie Nachrichtenseiten und sozialen Netzwerken, erkennen die Angreifer frühzeitig, welche Themen gerade an Bedeutung gewinnen. Steigt zum Beispiel in der kalten Jahreszeit das Interesse an Websites zum Thema »Schnupfen« oder »Erkältung«, dann werden die Web-Angreifer bevorzugt Internetauftritte infiltrieren, bei denen besonders starker Zulauf zu erwarten ist.
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