Daten von Millionen Nutzern und Unternehmen liegen bei Twitter - nutzlose wie teils sensible. Niemand weiß aktuell, wem sie künftig zufallen und was dann mit ihnen passiert. Damit ein Twitter-Account nicht zum Risiko wird, sollte man jetzt seine Daten schützen.
Christopher Budd ist Threat-Research-Experte beim IT-Sicherheitsunternehmen Sophos. Er kennt so ziemlich alle Tricks, wie Hacker durch Sociale Engineering auf Twitter Privatpersonen und Unternehmen ausspähen. Mögen einzelne Posts eines Accounts auch noch so harmlos erscheinen, in der Kombination von Datenspuren erfahren Cyberkriminelle oft so viele Informationen, die bei einem gezielten Angriff ins Schwarze treffen.
Budd wie viele andere auch, verfolgen fassungslos die schrittweise und rasante Demontage einer der global wichtigsten Kommunikationsplattformen der westlichen Welt, seit Tesla-Gründer Elon Musk Twitter übernommen hat. „Die Situation kann momentan bestenfalls als äußerst unsicher und schlimmstenfalls als geradezu chaotisch und potenziell sehr gefährlich bezeichnet werden“, sagt er. Musk schwingt die Abrissbirne und entlässt Tausende Mitarbeiter. Anzeigenkunden springen reihenweise ab. Ob Twitter überhaupt in der Lage ist, gesetzliche Auflagen wie das Entfernen strafbarer Inhalte oder den Datenschutz zu erfüllen, ist mehr als fraglich. Twitter ist als Plattform maximal unsicher, unberechenbar geworden.
„In kurzer Zeit haben wir Ereignisse erlebt, die die Sicherheit und den Datenschutz der Plattform und der darin gespeicherten Daten schnell in Frage gestellt haben“, sagt IT-Security-Experte Budd von Sophos. Und er spricht aus, was mittlerweile viele nicht mehr ausschließen – einschließlich des Twitter-Eigentümers selbst. „ Es herrscht Unsicherheit, ob es Twitter in den kommenden Monaten oder Wochen überhaupt noch geben wird“, so Budd.
Geht Twitter im schlimmsten Fall Pleite, kann nicht ausgeschlossen werden, dass die Server still stehen und Nutzer keinen Zugang mehr haben zu ihren Konten. Was aber passiert mit den Daten? Wären etwa Geldgeber, zu denen Saudi-Arabien und Katar gehören, in der Lage, Eigentum und Kontrolle über die Daten und Systeme zu übernehmen?, fragt sich Budd. „Wieder einmal befinden wir uns auf unbekanntem Terrain und die Antwort lautet: Wir wissen es einfach nicht.“
Was also jetzt tun? Christopher Budd rät zu folgenden Maßnahmen, die wir auf der folgenden Seite aufführen