1. Sichern Sie sich eine eigene Kopie Ihrer Twitter-Informationen!
Wenn Twitter aufgrund von Regierungs-, Gläubiger- oder sonstigen Maßnahmen nicht mehr zugänglich ist, könnten alle ihre Informationen ohne Vorwarnung verloren gehen. Zum jetzigen Zeitpunkt bietet Twitter die Möglichkeit, persönliche Daten herunterzuladen. Berichten zufolge dauert die Beantwortung von Datenanfragen allerdings oft Tage, und aufgrund der sich verschlechternden Personalsituation sowie der zu erwartenden, steigenden Nachfrage, sollten Sie diesen Schritt sofort einleiten.
2. Entfernen Sie alle persönlichen und vertraulichen Informationen von Twitter!
Eines der größten Risiken besteht darin, dass persönliche oder sensible Informationen, die Sie auf Twitter gespeichert haben, in die Hände von Cyberkriminellen fallen. Entsprechend sollten sie Informationen wie Geburtsdatum, Telefonnummern, Zahlungsinformationen, geografische Standortinformationen und andere Informationen, die allein oder in Kombination mit anderen Informationen für Sie, Ihre Familie oder diejenigen, die Ihnen wichtig sind, gefährlich sein könnten, entfernen - das gilt auch für Direktnachrichten und Tweets. Falls Sie darüber nachdenken, alle Tweets, Likes, Direktnachrichten und Medien zu löschen, sollten Sie zuvor Kopien herunterladen.
3. Sicherer Zugriff auf Ihr Twitter-Konto
Die angespannte Personalsituation kann dazu führen, dass Twitter nicht in der Lage ist, im gleichen Umfang wie früher Account-Hijacking zu bekämpfen oder bei der Wiederherstellung gekaperter Accounts zu helfen. Es war schon immer wichtig, den Zugriff auf Ihr Twitter-Konto gut abzusichern, zurzeit ist es noch wichtiger. Deshalb sollten Sie auf jeden Fall ein nur bei Twitter verwendetes Passwort sowie die Multifaktor-Authentifizierung nutzen. Sie sollten auch alle Apps trennen, die mit Ihrem Twitter-Konto verbunden sind, und Konten nur dann verbinden, wenn Sie dies benötigen- und sie trennen, wenn Sie fertig sind.
4. Sichern Sie Ihre Twitter-Präsenz
Wenn Sie vorhaben, auf Twitter aktiv zu bleiben, sollten Sie geschützte Tweets nutzen oder sogar in Betracht ziehen, Ihr Konto zu blockieren. Dadurch können Sie steuern, wer Ihre Posts sehen und mit Ihnen interagieren kann. Wenn Sie nicht vorhaben, auf Twitter aktiv zu bleiben, können Sie Ihr Konto sogar deaktivieren, aber Sie sollten es nicht löschen. Durch das Löschen können Sie Ihr Konto für andere Personen freigeben und so Fremden ermöglichen, sich als Sie auszugeben.
5. Ändern sie Ihren Umgang mit Twitter
Ganz grundsätzlich sollten Sie Ihre Herangehensweise an Twitter, die Personen auf der Plattform und das, was sie sagen, ändern. Anders ausgedrückt: Glauben Sie im Zweifelsfall niemandem, was er zu sein oder zu sagen vorgibt, ohne Schritte zu unternehmen, um die Identität und die Informationen unabhängig zu überprüfen. Wenn ein Konto beispielsweise eine Person oder Organisation zu repräsentieren scheint, suchen Sie nach einer anderen verifizierbaren Quelle für das, was dort gesagt wird, z. B. eine SSL-geschützte Website, deren digitales Zertifikat Sie verifizieren können. Seien Sie insbesondere vorsichtig, wenn Sie Twitter-Konten mit anderen Twitter-Konten validieren: Wir haben bereits mehrere gefälschte Konten gesehen, die daran arbeiten, die Illusion von Legitimität zu erwecken, indem sie sich gegenseitig verifizieren.
Fazit: Keine Zeit für Panik
Tatsache ist, dass wir noch nie zuvor mit einer Situation wie dieser konfrontiert waren, in der eine Webseite von solcher sozialen, politischen und wirtschaftlichen Bedeutung wie Twitter so schnell auf so vielen Ebenen eine so massive Auflösung erfahren hat. Infolgedessen ist es schwierig, genau zu wissen, was passieren wird und was zu tun ist. Was wir in der Welt der Informationssicherheit jedem sagen können, ist, dass dies keine Zeit für Panik ist, sondern es ist eine Zeit, schnelle und entschlossene Maßnahmen zu ergreifen, um der sehr realen Möglichkeit entgegenzuwirken, dass einige oder sogar alle dieser Worst-Case-Szenarien eintreten. Sie sollten also jetzt gleich damit beginnen, für die Sicherheit Ihrer Twitter-Daten zu sorgen.
Christopher Budd, Threat-Research-Experte bei Sophos