So geht aus der Umfrage hervor, dass die Hälfte der Deutschen einen Datenmissbrauch befürchten. Noch misstrauischer sind die Franzosen mit 62 Prozent, gefolgt von Spanien (57 Prozent) und Großbritannien mit 53 Prozent. In den USA und Italien hingegen herrscht etwas weniger Skepsis. Besonders groß sind die Zweifel deutscher Kunden gegenüber sozialen Medien, Suchmaschinen und Mobilfunkanbietern. Als besonders sensible Daten gelten vor allem Finanz- und Steuerangelegenheiten sowie Kreditkarten-daten, aber auch Informationen über Ehepartner und Kinder sowie Gesundheitsdaten.
»Unternehmen unterschätzen die Bedeutung der Transparenz bei der Datennutzung. Zum Vertrauensbruch reicht es bereits, wenn Verbraucher merken, dass ihre preisgegebenen Daten für einen anderen Zweck genutzt werden als ursprünglich gedacht – also statt für einen Einkauf im Netz etwa auch für Marketingzwecke«, führt Stephan aus. Viele Verbraucher werten es beispielsweise als Vertrauensbruch, wenn die von ihnen preisgegebenen Daten für andere Zwecke als ursprünglich gedacht verwendet werden.Eine deutliche Diskrepanz zwischen Unternehmen und Verbrauchern gibt es auch bei der Einstufung elementarer Aktivi-täten. So gingen bei einer Befragung von 140 Unternehmen aus acht Branchen etwa 40 Prozent davon aus, dass es nicht nötig sei, die Kunden vor einer Personalisierung des Angebots um Erlaubnis zu fragen, während 88 Prozent der Verbraucher dies jedoch erwarteten.
Auch auf rechtlicher Seite müssen sich Unternehmen mit dem Thema auseinandersetzen, denn ab Mai 2018 werden Auskunftsrechte der Kunden, ihr Recht auf Datenlöschung und das Recht auf Datentransportabilität gestärkt. Dann tritt die EU-Datenschutz-Grundverordnung in Kraft und bildet die Grundlage für einen einheitlichen Datenschutz in allen 28 EU-Staate.