Datenschutz ist für deutsche Verbraucherinnen und Verbraucher offenbar sehr wichtig. Fast zwei Drittel erkennen positive Auswirkungen durch Datenschutzgesetze und kaufen nichts von Unternehmen, denen sie beim Datenschutz misstrauen.
Doch selbst aktiv werden vergleichsweise wenig: Nur 53 Prozent nutzen Multi-Faktor-Authentifizierung (MFA), um den persönlichen Zugang vor Cyberangriffen durch Bedrohungsakteure zu schützen, weltweit sind es 68 Prozent. Dies ergab der Consumer Privacy Survey 2024 von Cisco.
Die jährliche globale Studie untersucht die Wahrnehmung und das Verhalten der VerbraucherInnen in Bezug auf den Datenschutz. Die Befragten unterstützen die aktuellen Regelungen zum Datenschutz. In Deutschland glauben 61 Prozent, dass Datenschutzgesetze positive Auswirkungen haben (Europa: 64 Prozent, weltweit: 70 Prozent). Nur vier Prozent sehen negative Auswirkungen.
Dabei befürworten 78 Prozent der Deutschen ähnliche Vorschriften in allen Ländern und Regionen, um einen grundlegenden Schutz der Privatsphäre zu gewährleisten. Dies zeigt: VerbraucherInnen ist bewusst, dass die Verwendung ihrer persönlichen Daten aufgrund globaler IT-Infrastrukturen und Rechenzentren nicht mehr an Landesgrenzen Halt macht.
Im Jahr 2024 geben weltweit 53 Prozent der VerbraucherInnen an, dass sie die Datenschutzgesetze ihres Landes kennen. In Deutschland sind es aktuell 48 Prozent, in Europa 56 Prozent. Wer die Datenschutzgesetze kennt, ist auch viel eher der Meinung, dass die eigenen Daten geschützt sind, wobei die Werte Deutschlands im internationalen Vergleich vergleichsweise niedrig liegen. Hierzulande glauben 69 Prozent der über Datenschutz informierten, dass die Gesetze ihre Daten auch schützen, im Vergleich zu 33 Prozent der Verbraucherinnen und Verbraucher, die die Datenschutzgesetze nicht kennen.
Der Schutz ihrer Privatsphäre wird den Kunden immer wichtiger. Inzwischen sagen zwei Drittel der Deutschen (66 Prozent), dass sie nichts von einem Unternehmen kaufen, dem sie beim Datenschutz misstrauen. In Europa sind es sogar 72 Prozent und weltweit 75 Prozent. Tatsächlich hat bereits rund die Hälfte der Verbraucherinnen und Verbraucher im Alter von 25 bis 34 Jahren Produkte oder Dienste von einem anderen Unternehmen gekauft, aufgrund von Datenrichtlinien oder der Nutzung anderer Informationen.
Jüngere schützen dabei ihre Privatsphäre deutlich stärker als Ältere. Von den mindestens 75-Jährigen hat nur jeder Fünfte deswegen den Anbieter gewechselt. Die deutschen Konsumentinnen und Konsumenten hinken auch beim Thema Datenschutzaktivitäten hinterher. Nur 68 Prozent würden etwas für ihren Datenschutz unternehmen. Lediglich 21 Prozent haben tatsächlich schon in diesem Punkt gehandelt.
Ein wichtiges Thema beim Datenschutz ist der Einsatz von Künstlicher Intelligenz (KI). Nur neun Prozent der Deutschen nutzen KI im Alltag, in Europa 24 Prozent. Weltweit hat sich der regelmäßige Einsatz von generativer KI (GenAI) im Vergleich zum Vorjahr von 12 auf 23 Prozent fast verdoppelt. Die Deutschen hinken aber nicht nur bei der Nutzung, sondern vor allem beim Know-how über GenAI hinterher. So wissen 68 Prozent nicht, ob sie diese Technik einsetzen. In Europa sind es nur 45 Prozent, weltweit 44 Prozent. Insgesamt glauben in Deutschland 54 Prozent, dass KI ihr Leben verbessern kann.