Microsoft, Google, IBM, Verisign und Yahoo werden Board-Mitglieder

Durchbruch bei Open-ID in Sicht

11. Februar 2008, 12:30 Uhr |

Microsoft, Google, IBM, Verisign und Yahoo sind dem Board der Open-ID Foundation beigetreten. Damit steigen die Chancen, dass der jahrelange Traum der Anwender, sich über eine einzige ID auf vielen Websites anmelden zu können, bald zur Wirklichkeit wird. "Mit der massiven Unterstützung der neuen einflussreichen Unternehmen wird Open-ID einen beachtlichen Schub erhalten", so Bill Washburn, Chef der Open-ID Foundation. Auch Vidoop-Chef Mitchell Savage ist begeistert: "Das ist eine sehr gute Nachricht für Millionen Anwender, die Dutzende User-IDs, Passwörter, Cookies und geheime Antworten mit sich führen müssen." Vidoop liefert eine Lösung für sichere Log-ins auf der Open-ID-Plattform.

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Die Idee von Open-ID ist fast so alt wie das Internet: Ein einziger Log-in für alle Websites. Doch erst 2005 wurde die Open-ID Community ins Leben gerufen. Aber die Technik dafür hat sich weiterhin nur sehr langsam entwickelt. Laut Angeben von Open-ID gibt es derzeit etwa 350 Millionen Log-ins für rund 10.000 Seiten - die meisten davon sind jedoch absolut unbekannt. Diese geringe Verbreitung hat zu einem Huhn-Ei-Problem geführt: Viele Betreiber wollen nicht auf Open-ID umstellen, weil es nicht genügend verbreitet ist, und die Verbreitung schreitet nicht voran, weil keine populären Webseiten darauf umstellen.

Doch das kann sich jetzt schnell ändern: Google und Yahoo haben bereits Open-ID in verschiedenen Teilen im Einsatz. Yahoo ist derzeit sogar der weltweit größte Open-ID Provider. Ob der Durchbruch damit aber gelingt, hängt vor allem davon ab, ob auch die Social-Community-Sites Open-ID unterstützen. Von diesen Sites akzeptiert bislang nur Plaxo das zentrale Log-in.

Datenschützer und Sicherheitsexperten sind jedoch über diese Entwicklung sehr besorgt, da ein einziger Log-in auch viele Missbrauchsgefahren bedeutet. "Die Anwender sollten eine Wechsel auf Open-ID sorgfältig überdenken, denn je höher die Datenkonzentration, desto größer ist das Risiko", so der Ratschlag von Lauren Weinstein, Gründern der Organisation "People for Internet Responsibility".

Harald Weiss/wg


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