Als nächste Schritte will Gasson zunächst noch weiter mit seinen aktuellen Versuchen fortfahren und und seien Methoden und Codes verbessern, um im Juni auf dem »IEEE International Symposium on Technology and Society« einen ersten Bericht über seine Erfahrungen und Erkenntnisse als menschliche Virenschleuder abzugeben. Detaillierte Ergebnisse sollen dann im November auf der Annual AS Level IT Student Conference in London vorgestellt werden. Der Titel seines angekündigten Vortrags: »Könnten auch Sie mit einem Computervirus infiziert werden?«
Mit dieser mahnenden Botschaft trifft der Wissenschaftler einen wunden Punkt. Gerade in den USA setzen sich relativ junge Technologien wie RFID und Bluetooth auch in sensiblen Bereichen schnell durch, insbesondere wenn Sie Kostenvorteile versprechen. Beispielsweise lassen sich damit einfach die Vitalfunktionen von Patienten einfach dauerüberwachen, Blutzuckermesswerte per Bluetooth an Insulinpumpen schicken oder andere Implantate wie Herzschrittmacher steuern.
Während es einerseits es sehr vorteilhaft sein kann, einen dementen Patienten in einem Krankenhaus per RFID wieder zu finden, so kann die gleiche Technik andererseits gleichzeitig für seine weitgehende Überwachung missbraucht werden, wie Gasson an seinem Bespiel mit nahezu vollständigen Bewegungsprofilen (Transponder in Verbindung mit dem Mobiltelefon) deutlich zeigt. Damit wäre Big Brother nicht mehr weit und auch die Manipulationsmöglichkeiten schier unbegrenzt - vom Supermarkt bis zum Flughafen oder Klinikum. Gasson plädiert deshalb für einen verantwortungsvollen und kontrollierten Einsatz ausgereifter Entwicklungen und Technologien, statt ihrer möglichst schnellen Kommerzialisierung.