Vertrauensvorschuss und Wechselbereitschaft

Geringe Zahlungsbereitschaft für mehr Datenschutz

13. November 2018, 15:02 Uhr | Daniel Dubsky
© Alex - Fotolia

Den meisten Verbrauchern ist der Schutz ihrer Daten sehr wichtig, dennoch möchten sie dafür nicht bezahlen. Generell vertrauen sie den Anbietern von Apps und Online-Diensten lieber – und wechseln dann im Falle von Datenschutzverletzungen den Anbieter.

Geht es um die Nutzung von Apps und Online-Services, dann hat Datenschutz für die meisten Verbraucher die höchste Priorität – noch vor geringen Kosten, einer einfachen Bedienung oder einem personalisiertem Nutzererlebnis. Das geht aus einer Umfrage von Ping Identity unter 3.000 Verbrauchern in Deutschland, Frankreich, Großbritannien und den USA hervor. 59 Prozent nannten dort den Schutz ihrer Daten beziehungsweise ihrer Identität als wichtigstes Feature, bei weiteren 22 Prozent landete dieser immerhin noch auf dem zweiten Rang.

Dabei sehen die meisten Nutzer im Schutz persönlicher Daten eine klassische Aufgabe für den Anbieter und sind in den meisten Fällen auch bereit, diesem einen Vertrauensvorschuss zu gewähren. Für die Sicherheit ihrer Daten zahlen, wollen sie indes nicht: Hier winken 56 Prozent komplett ab, während sich 24 Prozent immerhin kleinere Beträge bis 5 Dollar vorstellen können. Mit größeren Summen können sich lediglich 20 Prozent anfreunden.

Das ist insofern erstaunlich, als dass viele Verbraucher bereits Datenschutzverletzungen erlebt und dabei zum Teil sogar finanzielle Einbußen erlitten haben. Der klassische Ausweg ist dann allerdings der Anbieterwechsel: 78 Prozent gaben an, nach einem Vorfall nicht mehr online mit dem Anbieter interagieren zu wollen, 49 Prozent verzichten darauf, Apps oder Online-Dienste zu nutzen, die kürzlich gehackt wurden.

»Während die Verbraucher eindeutig großen Wert auf Sicherheit legen, zeigen die Daten auch, dass es Grenzen gibt, wie viel Aufwand sie betreiben oder wie viel sie bereit sind, dafür zu zahlen«, betont Garrett Bekker, Principal Security Analyst bei 451 Research. Das zeige, dass Verbraucher die Verantwortung für ein sicheres Online-Erlebnis beim App-Anbieter beziehungsweise Dienstbetreiber sehen – zu Recht. Sie würden ja auch nicht in ein Restaurant gehen und extra zahlen, um auszuschließen, dass das Essen sie krank macht.


  1. Geringe Zahlungsbereitschaft für mehr Datenschutz
  2. Unterschiede zwischen den Generationen

Jetzt kostenfreie Newsletter bestellen!

Weitere Artikel zu Ping Identity

Matchmaker+