Hacker konnten Daten aus iPhones abgreifen

Google deckt kritische Schwachstelle in iPhones auf

30. August 2019, 17:23 Uhr | Lars Bube

Fortsetzung des Artikels von Teil 1

Unerfahrene Programmierer

Die Entdeckung eines möglichen Datenabgriffs in dieser Breite ist gravierend, da das iPhone eigentlich als extrem schwer zu hacken gilt. Man ging bisher eher davon aus, dass einzelne besonders wichtige Zielpersonen Opfer solcher Attacken werden könnten - aber die Angriffe viel zu aufwendig wären, um die breite Masse der Nutzer ins Visier zu nehmen. Mit den Schwachstellen, die Apple nach einem Hinweis von Google in der Version 12.4.1. des Mobil-Betriebssystems iOS schloss, konnten jedoch beliebig viele Geräte allein durch den Website-Besuch angegriffen werden. Von Apple gab es zunächst keinen Kommentar zu den Informationen.

Den Google-Forschern fiel auf, dass sich die Angreifer wenig Mühe machten, die Attacken zu verbergen. So übermittelte die Schadsoftware die abgegriffenen Daten unverschlüsselt in ihre Zentrale. Außerdem waren die Server der Angreifer relativ einfach zu blockieren, weil ihre festen IP-Adressen direkt in dem Schadprogramm enthalten waren. Ein Neustart löschte die Angriffs-Software vom Gerät.

Der IT-Sicherheitsexperte Jake Williams von der Firma Rendition Infosec vermutete im Magazin »Wired«, dass hinter den Attacken relativ unerfahrene Programmierer einer Regierungsbehörde stecken könnten, die Informationen über Schwachstellen von einem darauf spezialisierten Anbieter bekommen hätten. Dass die Attacken trotz der eher stümperhaften Umsetzung so lange unentdeckt geblieben seien, könne darauf hinweisen, dass sie sich innerhalb eines einzelnen Landes abspielten, mutmaßte Williams.

Google-Forscher Beer schrieb, die Realität sei, dass Sicherheitsvorkehrungen nie das Risiko gezielter Angriffe ganz ausräumen könnten. »Es kann ausreichen, in einer bestimmten Region geboren worden zu sein oder zu einer bestimmten ethnischen Gruppe zu gehören, um zum Angriffsziel zu werden.« Unter den Diensten, die die Angriffs-Software ins Visier nahm, waren in China populäre Angebote vom dortigen Tencent-Konzern - aber auch in dem Land gesperrte Services wie Googles Gmail oder WhatsApp aus dem Facebook-Konzern.


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