Auf welche Bereiche kommt es nun aber besonders an, wenn sich ein Unternehmen gegen Cybergefahren und ihre Auswirkungen wappnen will? Ein erfolgreiches Cyberresilienz-Programm baut prinzipiell auf vier Säulen auf:
Die erste Säule ist der Datenschutz und die Datensicherheit. Der Fokus liegt hier darauf, zu wissen, wo sich alle Unternehmensdaten oder zumindest die wichtigsten Daten befinden. Außerdem sollte man die Sicherheitsmaßnahmen zum Schutz besonders sensibler oder wertvoller Daten abfragen.
Die zweite Säule ist das Identitäts- und Zugangs-Management. Es sollte geklärt sein, wie ein Unternehmen den Zugang für Benutzer, Maschinen, Gegenstände und Dienste verwaltet. Erfolgt die Veraltung zentral und wie schnell ist es möglich, den Zugang zu verweigern?
Die dritte Säule ist die Anwendungssicherheit. Bei der Entwicklung von Software, muss man dafür sorgen, dass diese sicher erfolgt. Es müssen die richtigen Sicherheitsgrundsätze Anwendung finden, der Code muss auf Schwachstellen geprüft sein und vieles mehr.
Die vierte und letzte Säule betrifft die Sicherheitsprozesse und stellt sicher, dass ein wirksames Erkennungs- und Reaktionssystem vorhanden ist, um bekannte und unbekannte Bedrohungen zu erkennen.
Fazit
Dass Kriminelle die Rechenpower der Cloud nutzen, um mit Hilfe von maschinellem Lernen neue Angriffsvektoren ausfindig zu machen, ist leider keine düstere Science Fiction, sondern könnte schon bald Realität sein. Daher ist es heute wichtiger denn je, dass Unternehmen ihre Abwehrmaßnahmen stärken und in der Cyberabwehr ebenfalls auf moderne Techniken setzen. Echte Resilienz hört dort aber noch nicht auf, sondern bedeutet auch, sich auf den Worst Case aktiv vorzubereiten – sollte es trotz aller Vorsicht zu einem größeren Datenleck im Unternehmen kommen, müssen Pläne und Prozesse bereitliegen, wie damit umzugehen ist.
Ramses Gallego ist International Chief Technologie Officer bei Micro Focus.