Computerkriminalität

Hacker knackt europäische Raumfahrt-Server

20. April 2011, 10:57 Uhr | Lars Bube

Ein rumänischer Hacker hat sich Zugang zu Servern der europäischen Raumfahrtagentur ESA verschafft. Der Cyberkriminelle, der sich auch schon in Systeme der britischen Royal Navy gehackt hatte, stellte als Beweis seines Angriffs einige Zugangsdaten ins Internet.

Erneut ist es einem Hacker gelungen, sich Zugang zu Servern einer weltweiten Organisation zu verschaffen. Dieses Mal traf es die europäische Weltraumagentur ESA, die den Vorfall auch bereits bestätigt hat. Demnach war der Cyberkriminelle in einige Webserver eingedrungen, die dem Austausch von Daten zwischen der ESA und Wissenschaftlern aus aller Welt dienen. Dort konnte er mehrere Konfigurations- und Zugangsdaten zum Webserver, dem Content Management System und FTP-Accounts erbeuten, die er später als Beweise seines Coups im Internet veröffentlichte. »Unsere Haupt-Website war nicht betroffen und es gab keinerlei Auswirkungen auf unser internes Netzwerk«, beruhigte ein Sprecher der ESA in Paris.

Aller Wahrscheinlichkeit nach steckt hinter dem Angriff in nicht ganz unbekannter Hacker aus Rumänien mit dem Pseudonym » TinKode «, der im vorigen Jahr bereits für Aufsehen gesorgt hatte, als er sich Zugang zu Servern der britischen Royal Navy verschaffen konnte. Was er jedoch mit dem Angriff auf die ESA bezwecken wollte, ist nicht bekannt. Laut Sprechern der Weltraumagentur hatte er keinerlei Zugang zu sensiblen Daten und hat nach ersten Einschätzung auch keine Daten entwendet. Dafür hat er der ESA offenbar Details zu der von ihm genutzten Sicherheitslücke zukommen lassen, die bisher nicht bekannt war.

Die ESA zog direkt nach dem Angriff entsprechende Konsequenzen. So wurden sofort alle Passwörter ausgetauscht und der FTP-Zugriff vorerst deaktiviert, bis weitere Sicherheitstest absolviert und die Lücke gefunden und gestopft ist. Die Zugänge sollen jedoch schon in wenigen Tagen wieder aktiviert werden.


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