Die Nato hat die Verteidigung gegen Cyber-Angriffe hat zu einer ihrer wichtigsten Aufgaben gemacht. Dennoch ist das Verteidigungsbündnis gestern offenbar selbst Opfer eines Hackerangriffs geworden.
Nachdem sich Hackerangriffe auf Regierungsseiten und Großkonzerne in den vergangenen Wochen gehäuft haben, ist nun die Nato ins Visier von Cyberkriminellen geraten. Gestern teilte das Militärbündnis mit, dass auf seiner Seite »wahrscheinlich« Daten ausgespäht wurden. Geheiminformationen sind davon allerdings offenbar nicht betroffen. Details nannte die NATO allerdings nicht.
Bei der betroffenen Internetseite handelt es sich offenbar um den e-Bookshop, auf dem Veröffentlichungen bestellt werden können. Die Seite wird nach Angabe der Nato von einer externen Firma betrieben. Der Zugang wurde vorübergehend gesperrt.
Ebenfalls am Donnerstag wurden zudem erneut Seiten der brasilianischen Regierung zum Ziel von Hackerangriffen. Laut der brasilianischen Nachrichtenagentur Agência Brasil war die Webseite des Sportministeriums am Donnerstag stundenlang nicht abrufbar. Auch auf der Internetseite des Senats gab es Probleme.
Bereits am Mittwoch hatte die Hackergruppe LulzSec Brasil die Webseiten der brasilianischen Präsidentschaft, des Finanzministeriums und die Regierungsseite »Portal Brasil« mit Denial-of-Service- Attacken (DDoS) zeitweise lahmgelegt. Nach Angaben des zentralen Datenverarbeitungszentrums (Serpro) wurden in kurzer Zeit fast zwei Milliarden Datenanfragen gestellt, was die Server in die Knie gehen ließ. Zugang zu vertraulichen Daten sollen die Hacker jedoch nicht erlang haben.