Dagegen betonte der SPD-Innenpolitiker Burkhard Lischka, er halte es für sinnvoller, die zersplitterten Zuständigkeiten bei der Abwehr von Cyberkriminalität zu einen. Der FDP-Innenpolitiker Konstantin Kuhle meinte in der Zeitung, es sei besser, »die IT-Sicherheit und die entsprechende Kultur zu verbessern«, statt über härtere Strafen zu reden.
Dem jüngsten ZDF-»Politbarometer« zufolge sind drei von vier Deutschen der Auffassung, dass der Staat zu wenig für die Bekämpfung von Internet-Kriminalität tut. Auch der Leiter Cybersicherheit bei der Deutschen Telekom, Thomas Tschersich, sprach sich für härtere Strafen aus. »Viele Gerichte behandeln den digitalen Einbruch immer noch wie ein Kavaliersdelikt«, sagte er der »Bild am Sonntag«. Dabei hätten heute viele Menschen auf ihren Computern Informationen, die wertvoller seinen, als die Gegenstände in ihrer Wohnung. »Also sollte der digitale Einbruch genauso hart bestraft werden, wie der tatsächliche Wohnungseinbruch«.
Nach Informationen der Zeitung registriert die Telekom rund zwölf Millionen Cyber-Attacken täglich. Die allermeisten würden automatisch abgewehrt. In rund 100 Fällen täglich müsse die Telekom die Angriffe händisch bekämpfen.