IT-Sicherheit
Handys mittels SMS ausspionieren
Auf der Messe »Systems« demonstrierte die IT-Sicherheitsfirma Securstar, wie sich mithilfe eines Trojaners Handy-Telefonate abhören lassen.
Wie einfach es ist, SMS oder Telefonate abzufangen, zeigte Wilfried Hafner, Geschäftsführer von Securstar, auf der Systems. Er programmierte zu Demonstrationszwecken einen Trojaner namens »Rex Spy«. Der Übeltäter wird mittels einer SMS auf dem Zielhandy platziert.
Der Trojaner agiert unbemerkt vom Nutzer des Mobiltelefons. Ein Angreifer, so Hafner, kann alle SMS mitlesen, die über das Handy versendet oder empfangen werden. Außerdem lassen sich sämtliche Telefonate abhören.
Damit nicht genug: Der Hacker ist angeblich sogar in der Lage, alle Gespräche in dem Raum mitzuschneiden, in dem sich das Mobiltelefon befindet. Die einzige Voraussetzung: das infizierte Gerät muss angeschaltet sein.
Außerdem lassen sich mithilfe des Schadprogramms die von PC-Viren her bekannten Spielchen treiben. So ist Rex Spy in der Lage, das Adressbuch des Mobilgeräts zu »plündern« und sich auf diese Weise via Mobilfunknetz weiterzuverbreiten.
»Jeder durchschnittlich begabte Programmierer kann ohne großen Aufwand einen ähnlichen Trojaner entwickeln«, warnt Wilfried Hafner. Securstar bietet daher mit »Phonecrypt« ein Programm an, mit dem sich Handy-Telefonate verschlüsseln lassen.
Der Austausch der Schlüssel zwischen zwei Gesprächspartnern erfolgt mithilfe der Technik von RSA. Die Gespräche selbst werden mit einem 256-Bit-Schlüssel kodiert. Dabei kommt der AES-Algorithmus (Advanced Encryption Standard) zum Einsatz.
Phonecrypt entdeckt auch »Man-in-the-Middle«-Angriffe. Bei dieser Angriffsform klinkt sich ein Angreifer in eine Verbindung zwischen zwei Geräten ein und »hört mit«.
Leider steht die Software derzeit nur für Smartphones unter Windows Mobile ab Version 2003 zur Verfügung. Eine Version für Symbian, das beispielsweise Nokia und Sony-Ericsson nutzen, ist noch in Entwicklung.
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