Nach dem es in Vergangenheit immer wieder Gerüchte gegeben hat, dass ausländische Hacker in sensible US-Einrichtungen eingedrungen sind oder ausländische Mächte die intimste Kommunikation von Regierungsbereichen abgehört haben, planen die USA jetzt eine Art Mega-Firewall für alle Behörden.
Das US-Heimatschutzministerium hat im vergangenen Jahr 37 258 Cyber-Angriffe auf
Regierungs-Seiten oder -Netze registriert – fast zehnmal so viel wie vor zwei Jahren. Mit einer
Investition von 30 Milliarden Dollar über sieben Jahre hinweg sollen schon bald diese Einrichtungen
sicherer sein. "Ein Cyber-Angriff auf unsere Atomkraftwerke oder die Finanzmärkte ist leider
inzwischen in den Bereich des Denkbaren und Möglichen gerückt", sagt Heimatschutz-Minister Michael
Chertoff.
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Geplant sind unter anderen weniger Gateways zwischen den internen Netzen und dem offenen
Internet. Ziel ist es, diese Übergänge besser zu überwachen. Hierfür sollen Eindringungs-Sensoren
installiert werden, die nach bestimmten Verhaltensmustern Ausschau halten und im Verdachtsfall den
Zugang von Außen selektiv stoppen, oder gegebenenfalls das gesamte Gateway blockieren. Das gesamte
Überwachungsnetz soll dezentralisiert aufgebaut werden, so dass die einzelnen Ministerien vor den
möglichen Problemen in anderen Bereichen geschützt sind.
Mit dieser Technologie soll das Hacken von Atom-Kraftwerken, den Finanzmärkten und den
Verkehrs-Systemen verhindert werden, aber auch das heimliche Ausspionieren der Kommunikation des
Pentagons, dem FBI oder anderen Behörden soll auf diese Art verhindert werden.
In der ersten Investitionswelle sollen für diesen neuen Abwehrgürtel bis Ende nächsten Jahres
sechs Milliarden Dollar ausgegeben werden. "Bislang sind alle Budgetansätze noch mit vielen
Fragezeichen versehen. Wir müssen abwarten, wie sich die Ergebnisse und die weiteren Kosten
entwickeln", sagt Chertoff über sein neues Milliarden-Programm.
Doch es gibt auch bereits den ersten Widerstand gegen dieses Programm. "Wir müssen darauf
achten, dass damit nicht verfassungswidrige Eingriffe in die Privatsphäre der Bürger vorgenommen
werden", sagt Bennie Thompson, der im parlamentarischen Sicherheitsausschuss den Vorsitz führt.
Harald Weiss/CZ/pk