Während der scheidende US-Minister für Homeland Security, Michael Chertoff, in puncto IT-Sicherheit keine lobenswerten Leistungen erbracht hat, soll es unter der neuen Ministerin aus Arizona besser werden - zumindest hoffen das verschiedene IT-Experten und -Analysten. So sind die Erwartungen der IT-Industrie an die neue Ministerin für Heimatschutz, Janet Napolitano, hoch. Noch hat sie ihr neues Amt als Heimatschutzministerin nicht angetreten, da steht sie schon im Rampenlicht der IT-Experten und -Analysten.
"Sie muss ganz schnell einen Stab an IT-Sicherheitsexperten aufbauen und endlich die
Führungsrolle beim Ausbau der gesamten Cyber-Sicherheit übernehmen", meint Shannon Kellogg, Chef
des Bereichs Informationssicherheit bei EMC.
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Kellogg und andere hoffen darauf, dass nicht nur die bisherige Pannenserie beim Department of
Homeland Security (DHS) endlich ein Ende hat, sondern, dass von dort aus vor allem Richtlinien und
Anweisungen für eine Verbesserung der Cybersecurity als Ganzes, und die der US-Regierung
insbesondere verbessert werden.
Doch bis dahin muss Janet Napolitano noch viel im eigenen Haus erledigen: Ihr Vorgänger Michael
Chertoff und sein CIO Scott Charbo wurden bereits vom Kongress wegen ihrer Schlamperei bei der
Cybersicherheit scharf gerügt. Voriges Jahr musste das Ministerium zugeben, dass es in den Jahren
2005 und 2006 über 800 Dateneinbrüche gegeben habe.
"Ich hoffe, dass das DHS alsbald die bislang unrühmliche Vergangenheit abstreifen kann und zum
Vorbild für die anderen Ministerien wird", so Kellogg.
Das könnte allerdings zu einem Konflikt mit Obamas geplanten CTO werden, der laut den
Vorstellungen von Obama solche übergeordneten Aspekte regeln soll. Charles King von Pundit rät der
zukünftigen Ministerin deshalb für ein CTO-Gremium einzutreten, in dem dann auch das entsprechende
Sicherheits-Knowhow aus ihrem Hause vertreten sein kann. "Ein einzelner ist mit dem neuen CTO-Job
doch hoffungslos überfordert", meint King.
Er widerspricht auch der in den USA allgemeinen Annahme, dass dieser CTO-Job von einem Mega-CEO
à la Eric Schmidt, Steve Ballmer, Jeff Bezos oder Steve Jobs übernommen werden sollte. "Wichtiger
sind Leute, die derzeit als CTO arbeiten und entsprechend praktische Erfahrungen mitbringen",
lautet seine Empfehlung.
Harald Weiss/dp