Im Wochentakt sehen sich die großen IT-Unternehmen mit neu aufgedeckten Sicherheitslücken ihrer Systeme konfrontiert. Nur bei negativer Presse werden die Lücken schnell ausgebügelt.
Die letzte Sicherheitslücke im eigenen Online-Speicherdienst »iCloud« war für Apple ein Image-Desaster. Mit Hilfe einer Bruteforce-Attacke verschafften sich Angreifer offenbar Zugang zu den iCloud-Konten zahlreicher Prominenter und griffen Privat- und Nacktfotos der Opfer ab, um sie danach zu veröffentlichen. Die unter dem Namen »The Fappening« bekannte Affäre ist nur einer von vielen Fällen, in denen man den großen amerikanischen IT-Unternehmen mangelnde Sorgfalt im Umgang mit Sicherheitslücken vorwerfen kann. Denn jetzt wurde bekannt: schon im März diesen Jahres – also ein halbes Jahr zuvor – hatte Apple von der Sicherheitslücke gewusst.
Ibrahim Balic hatte Apple darauf hingewiesen, dass die Anzahl misslungener Anmeldeversuche in der iCloud nicht begrenzt wird. Den dazugehörigen Mailverkehr hat der Sicherheitsexperte nun öffentlich gemacht. Zwar dementierte der Konzern, dass die Daten über diesen Weg abgegriffen wurden und spricht stattdessen von zielgerichteten Angriffen – dennoch hat der Konzern nur wenige Tage nach der Affäre reagiert und die Lücke geschlossen.