Entdeckte Sicherheitslücken

Image geht vor Sicherheit

10. Oktober 2014, 13:32 Uhr | Peter Tischer

Fortsetzung des Artikels von Teil 1

Positivbeispiel AVM

Statt schnell auf Sicherheitslücken zu reagieren, schließen viele Unternehmen entdeckte Schwachstellen erst Wochen später mit großen Sicherheitspatches. Die Anzahl der so beseitigten Lücken ist höher als man vermuten würde: allein mit dem September-Patch für Windows schließt Microsoft 42 Schwachstellen in seinem Betriebssystem. Vor allem für den Internet-Explorer ist das Update essentiell, einige Lücken werden und wurden bereits genutzt, um Schadsoftware auf PCs der betroffenen zu installieren.

Auch bei Apple ist die Rate neu entdeckter Sicherheitslücken hoch. Mit iOS 8 führte der Konzern nicht nur zahlreiche neue Funktionen ein, sondern schloss auch 58 Hintertüren für Hacker im System. Auch hier waren einige der Schwachstellen lange bekannt: eine Sicherheitslücke im Safari-Browser schloss Apple auf seinen Macs bereits im Dezember letzten Jahres. Warum die weit häufiger verbreitete iPhone-Version erst knapp ein Jahr später abgesichert wird, ist unverständlich. Im krassen Gegensatz erscheint dagegen die Selbstdarstellung der IT-Giganten, wenn es um Datenfreigaben für US-Geheimdienst NSA geht. Medienwirksam wird die Sicherheit der Nutzerdaten und die Integrität der Unternehmen im Datenschutz betont, bei konkreten Sicherheitslücken aber ist man nachlässig.

Doch es gibt auch positive Beispiele in der IT-Welt. So zeigt Router-Hersteller AVM, wie ehrliche und nachhaltige Informationspolitik mit Sicherheitslücken und der daraus resultierenden Gefahr für Kundendaten funktioniert. Im Februar dieses Jahres hatten Hacker eine Lücke in Fritzboxen dazu genutzt, teure Auslandsgespräche zu initiieren. AVM reagierte schnell und schloss die Lücke mit einem neuen Update.

Jetzt warnt der Hersteller von sich aus, dass Hacker die Lücke bei nicht aktualisierten Routern weiter nutzen und nimmt die erneute Thematisierung der Sicherheitslücke in Kauf, um seine Kunden zu informieren. Eine Ehrlichkeit, die amerikanischen IT-Unternehmen auch gut zu Gesicht stehen würde.


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