Bereits seit einigen Jahren arbeiten McAfee und Siemens bei der Absicherung von Industrieumgebungen zusammen. Der Sicherheitsspezialist steuert die Technologie bei, Siemens das IT- und Branchen-Know-how sowie die Integrationsdienste. Mehr noch: Der Münchner Konzern übernimmt für seine Kunden auch den Betrieb der Sicherheitstechnik und bietet IoT-Security quasi als Service an.
Im Prinzip gehe es zunächst um den physikalischen Schutz der Anlagen, also Zugangsbeschränkungen und Videoüberwachungen, beschreibt Woronka das typische Vorgehen. Dann kümmere man sich um Netzwerkschutz und Netzwerksegmentierung sowie den Aufbau eines Information Security Management Systems (ISMS), bevor es an die Absicherung der Endpoints gehe. Dort liegt die Herausforderung in der Regel darin, dass Produktionsumgebungen äußerst heterogen und langlebig sind. Die Lebenszyklen sind deutlich größer als in der IT, was in zahlreichen Uralt-Systemen resultiert, die aber auch nicht einfach ausgetauscht werden können und beispielsweise gehärtet werden müssen. »In der Industrie gibt es Systeme, die nicht mal mehr vom Hersteller unterstützt werden«, fasst Bauer zusammen.
Er hebt vor allem die immense Vielfalt an Geräten und Schnittstellen hervor und stellt fest: »Dagegen ist es in der IT überschaubar.« Selbst Maschinen, die nie für das Netz gedacht waren, seien in der Industrie oft über Module integriert worden. Auch sie müssen abgesichert werden – genauso wie aktuelle Anlagen, bei denen man davon ausgehen kann, dass sie noch 15 bis 20 Jahre im Einsatz sein werden. Es gebe hunderte Maschinen, die alle auf einem unterschiedlichen Stand sind, sagt Woronka. »Das Schwierige ist, die alle unter einen Hut zu bekommen.«