Irrtümer rund um IP-Videoüberwachung
Der Gag ist aus vielen Spielfilmen bekannt: Aus einem pixeligen, unscharfen Überwachungsvideo generieren die Experten nach einigem Zoomen ein brauchbares Fahndungsfoto. Doch auch das Marketing der Kamerahersteller trägt mit vermeintlichen Qualitätsmerkmalen ihrer Überwachungsprodukte nicht immer zu einer realen Einschätzung der technischen Möglichkeiten bei. Der Beitrag will falsche Erwartungen beim Einsatz von IP-Video aufdecken und gleichzeitig aufzeigen, worauf es bei einer effektiven und forensisch relevanten Nutzung von Netzwerkkameras wirklich ankommt.Videotechnik kommt nicht nur bei strahlendem Sonnenschein oder in den bestbeleuchteten Bereichen einer Lagerhalle zum Einsatz, vielmehr stellen die 24/7-Anforderungen und der Wechsel der Jahreszeiten eine ständige Herausforderung an die Technik dar. Besonders wichtig ist es, einen kritischen Blick auf die verfügbaren Auflösungen und die damit verbundenen Einschränkungen zu werfen. Pauschal lässt sich sagen: Je höher die Auflösung einer Kamera, desto geringer ist ihre Lichtempfindlichkeit. Das Optimum in puncto Lichtempfindlichkeit bringen heutige Kameras im Bereich der HDTV-720p-Auflösung mit. Kameras mit 1080p-Auflösung gibt es zwar schon seit einigen Jahren, allerdings kommen erst jetzt die ersten wirklich lichtempfindlichen Modelle auf den Markt. Lichtempfindlichkeit und Auflösung Die Lichtempfindlichkeit ist nach wie vor eines der Hauptunterscheidungsmerkmale in der Videotechnik. Für den Laien lässt sie sich allerdings nur schwer bewerten. Die Lux-Angaben in den Datenblättern einer Kamera unterliegen keinerlei Standards oder allgemeingültigen Messmethoden, und es hängt in erster Linie von der individuellen Einschätzung des jeweiligen Herstellers ab, welchen Wert er für seine Kamera vergibt. Besonders kritisch ist die Angabe der Lichtempfindlichkeit bei Belichtungszeiten größer als 1/25 Sekunde zu betrachten, denn dies bedeutet in der Praxis, dass die Fähigkeit der Kamera deutlich abnimmt, Bewegungen im Bild


