Studie: Upgrade-Verhalten in europäischen Firmen

IT-Fachleute bringen eher ihr Handy auf den neuesten Stand als Firmen-Software

8. Dezember 2009, 12:16 Uhr | Bernd Reder
Kulturelle Unterschiede beeinflussenmaßgeblich das Update-Verhaltenvon Software, so die Studie von Symantec.

Nach einer Untersuchung der IT-Sicherheitsfirma Symantec nehmen es deutsche und europäische Firmen mit dem Thema Software-Updates nicht allzu genau, interessanter Weise aus Angst vor Hacker-Angriffen. Die Folge: Sicherheitslöcher bleiben länger bestehen, als das eigentlich nötig wäre.

Immer noch in zwei Dritteln aller europäischen Firmen die Nummer eins: Windows XP.
Immer noch in zwei Dritteln aller europäischen Firmen die Nummer eins: Windows XP.

Rund 1400 IT-Entscheider aus Unternehmen in Deutschland, Großbritannien, Frankreich und Italien hat Symantec zum Thema Software-Update-Strategie befragt. Das Ergebnis: Sicherheitsbedenken halten viele Unternehmen davon ab, wichtige Software-Updates durchzuführen.

Fast jeder vierte deutsche IT-Entscheidungsträger (22 Prozent) gab an, dass er aus Angst vor Hacker-Angriffen auf das Einspielen der neusten Software-Versionen verzichtet.

Ein weiteres Resultat der Untersuchung: Deutsche Business-IT-Anwender bringen lieber ihr Mobiltelefon (41 Prozent) auf den neuesten Stand oder führen ein Upgrade von Geschäftsflügen durch, als Desktop-Software im Unternehmen zu aktualisieren.

Medien sind schuld

Als Begründung für die zögerliche Haltung in Bezug auf das Einspielen neuer Software-Versionen führten die Befragten an, dass sie durch Berichte in Medien verunsichert würden. So sagten mehr als zwei Drittel der Befragten (62 Prozent), dass negative Presseberichte sie in ihrer Entscheidung beeinflusst hätten, ein Update vorerst nicht durchzuführen. In Deutschland waren mit 65 Prozent die meisten Studienteilnehmer dieser Ansicht.

Zwar zeigten sich alle europäischen Unternehmen in Bezug auf das Update von Desktop-Software zurückhaltend. Allerdings sind die Gründe dafür höchst unterschiedlich.

An die 34 Prozent der deutschen Anwender beispielsweise gaben an, dass sie sehr wohl neue Programmversionen einspielen würden, wenn dadurch keine zusätzlichen Sicherheitsrisiken entstünden.

Ein Viertel der italienischen IT-Experten (26 Prozent) wartet dagegen lieber, bis die meisten anderen Nutzer auf die neue Version umgestellt haben und keine Klagen zu hören sind. In Frankreich wiederum sagten 26 Prozent der IT-Entscheider, dass sie nur dann Programme aktualisieren, wenn ansonsten die Rechner langsamer laufen würden.

Wartezeiten von einem Jahr

»Die Ergebnisse dieser Befragung zeigen deutlich, wie verunsichert europäische Unternehmen sind, wenn es um das Für und Wider neuer Softwareversionen geht«, so Olaf Mischkovsky, Experte für Sicherheit und Systemmanagement bei Symantec. Es sei interessant, welche Rolle kulturelle Unterschiede spielten und wie lange Investitionen dadurch zurückgestellt würden.

Ein Viertel der europäischen Unternehmen (27 Prozent) gab an, dass sie mindestens zwölf Monate mit einer Aktualisierung warten würden. Deutsche Firmen zeigten sich dagegen deutlich optimistischer. Hier planen nur 19 Prozent der Befragten, mit ihrer Investition noch zu warten.

Zwei Drittel der Firmen setzen noch auf Windows XP

Die Folgen dieser abwartenden Haltung sind vor allem bei den Betriebssystemen zu sehen. So haben Sorgen um die Sicherheit und die Angst vor möglichen Störungen des Betriebsablaufs dazu geführt, dass mehr als zwei Drittel (72 Prozent) der befragten Unternehmen immer noch Windows XP nutzen. In Deutschland sind es 67 Prozent.

Nur 15 Prozent der Unternehmen in Europa setzen Windows Vista ein. Hier zu Lande liegt der Anteil bei 22 Prozent.

»Die Studie zeigt, wie wichtig es für IT-Entscheidungsträger ist, genauestens über mögliche Software-Upgrades informiert zu sein und explizit zu wissen, wie eine Migration optimal durchgeführt wird, um eine sicherere IT-Umgebung zu schaffen«, resümiert Symantec-Experte Olaf Mischkovsky.


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