Auf Anwender von Dell-Rechnern hat es offenbar jetzt eine Gruppe von Kriminellen abgesehen. Diese Unbekannten tarnen sich als Support-Mitarbeiter des Unternehmens, um Nutzer per Anruf in die Falle zu locken.
Vor einer dreisten Masche warnt jetzt der eco-Verband in seinem botfrei-Blog. Offenbar tarnen sich Kriminelle am Telefon als vermeintlich hilfsbereite Support-Mitarbeiter des Unternehmens Dell. Unter dem Vorwand, den Kunden bei der Behebung diverser Probleme auf dem Computer helfen zu wollen, werden die ahnungslosen Nutzer gezielt in die Spionage-Fall gelockt.
Die Anrufer geben sich als englisch- oder als deutschsprachiger Support-Techniker aus und sind ausgesprochen einfallsreich. So kennen sie dem Verband zufolge sogar diverse spezifischen Details auf, die eigentlich nur dem Hersteller und dem Kunden selber bekannt sein dürften. Sogar individuelle Geräte-Details werden mit dem Kunden überprüft und abgeglichen. Der vermeintliche Supportmitarbeiter verfolgt jedoch nur ein Ziel: Der Kunde soll zum Download einer speziellen Fernwartungssoftware überredet werden. Bei näherem Hinsehen entpuppt sich diese Software jedoch als Helfer für die Kriminellen, die den Rechner aus der Ferne steuern und komplett kapern können. Auf diese Weise werden dann zum Beispiel persönliche Daten abgegriffen und weitergeleitet.
Die eco-Experten zeigen sich verwundert über die Detailkenntnisse der falschen Supportmitarbeiter und halten es für möglich, dass die Infrastruktur von Dell gehackt wurde oder Mitarbeiter des Unternehmens interne Informationen weitergegeben haben könnten. Möglich sei aber auch, dass Kriminelle über MITM-Attacken diverse SSL-Zertifikate auf den Dell-Rechnern ausgelesen hätten und auf diese Weise an die Informationen der Kunden beziehungsweise Geräte gelangt seien, heißt es.
Der Verband weist darauf hin, Kunden in der Regel nicht von einem Dell-Service angerufen werden. Wer einen solchen Anruf erhält, fragt am besten telefonisch beim Support des Herstellers nach, ob der Anruf tatsächlich von dort stammt.